Unsere Orientreise ist mittlerweile in 2 Teilen (erste und zweite Woche) für Vorträge verfügbar. Dazu gibt es eine 90 Minuten und eine 68 Minuten Version. Bei Interesse an einem Vortrag einfach bei mir melden.

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

Wandern, Sightseeing und ein Operngenuss

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19. Juni 2019 Hocksteinaussicht und Burg Hohnstein

Am fünften Tag sollte es über die Waltersdorfer Mühle zur Brandbaude gehen und wenn die Zeit reicht, dann wollten wir noch zum Hockstein und zur Burg Hohnstein. Geplant hatte ich die Route mit mehreren Zielen, um bei unvorhersehbaren Widrigkeiten gut vorbereitet zu sein.

Den Parkplatz, den ich bei Google Maps gefunden hatte, fanden wir zuerst nicht, weil unser Tom Tom meinte, dass wir eine Anliegerstraße nach Rathen fahren sollten. Wir hatten fast Rathen erreicht als mir der Weg nicht mehr richtig schien und ich fuhr wieder zurück bis zur letzten Abzweigung. Weiter auf der ursprünglich gefahrenen Straße kamen wir an einen Parkplatz, der jetzt unser Ziel zu sein schien. Doch der Parkautomat streikte und in der Folge zeigten die Hinweisschilder am Waldrand nicht zur Waltersdorfer Mühle, auch nicht zur Brand Baude. Das führte zu einer Planänderung, so dass wir jetzt die Hocksteinschänke ansteuerten.

Wanderparkplatz
Wanderparkplatz beim Hockstein

Dort gab es ausreichende Parkmöglichkeiten, die wir sogleich nutzten. Als ich im Lokal aber nachfragte, wo der Weg zur Hocksteinaussicht und der Wolfsschlucht beginnt, wurde ich strickt gebeten, den weiter unten befindlichen Wanderparkplatz zu nehmen. Hier sei die Parkfläche für Gäste vorgesehen. Das hatte im Nachhinein auch sein Gutes, da nämlich der Wanderweg logischerweise auch am Wanderparkplatz begann. Hier parkt man die ersten 2 Stunden gebührenfrei, danach wird die Tagesgebühr von 5,00 Euro fällig.

Der Weg war dann gut ausgeschildert und wir erreichten die Hocksteinaussicht über erst breite Pfade, eine steinerne Brücke und zuletzt mussten wir ein Paar Stufen nach oben steigen. Alles kein Problem. Von oben hat man dann einen wunderschönen Blick über die Wolfsschlucht, sieht die Burg Hohnstein und den Ort und kann in der Tiefe den Fluss Polenz nebst den ihn begleitenden Wanderweg erkennen. Eine Schutzhütte gibt es auch. Diese bietet ausreichend Platz, so dass man hier geschützt vor jedweder Witterung eine Rast einlegen kann.

Auf der Suche nach der Wolfsschlucht

Hocksteinschänke
Rast mit Ausblick in der Hocksteinschänke

Um die Wolfsschlucht zu finden, mussten wir unendlich viele Stufen immer nach unten gehen. Die Schlucht verläuft genau unter der Brücke, die wir zuvor überquert hatten. Der Abstieg war richtig knifflig und spannend, weil die Felsen teilweise recht dicht beieinander standen und ich mich schon mal schlank hindurchwinden musste. Konditionell forderte uns dann eher der Weg nach oben. Informationen zur Wolfsschlucht waren übrigen einer der vielen Infotafeln zu entnehmen. Dann ging es zurück und danach hatten wir uns eine Rast in der Hocksteinschänke verdient. Dort fragte die Wirtin, ob wir alles gut gefunden haben und entschuldigte sich nochmal, dass sie uns keinen Parkplatz hatte gewähren können. Die vielen Wanderer seien der Grund, weil diese oft nur vor der Schänke parken und Gästen damit den Parkplatz wegnehmen. Das konnten wir nachvollziehen.

Burg Hohnstein
Burg und Jugendherberge in Hohnstein

Zum Abschluss fuhren wir zur Burg Hohnstein, wo wir auf einen kleinen Parkplatz vor der Burg unser Fahrzeug abstellen konnten. Der Eintritt zur Burg kostete nur 2 Euro Eintritt und das lag wohl daran, dass man einiges besichtigen konnte, aber der überwiegende Teil der Burg eine Jugendherberge ist. Eine weitere Rast machten wir am Parkplatz vor dem Kiosk, der auch Kaffee und Kuchen hat. Dort war es nett und nicht teuer. Bevor wir in Richtung Bad Schandau fuhren, fotografierte ich noch das Haus des Hohnsteiner Kaspers. Es besteht aus einem Vorführraum (gelegentlich gibt es Führungen) und einem Shop zum Thema Kasper und seinem Puppenvater Max Jakob. Interessant muss das Hohnsteiner Puppenspielfest mit verschiedenen Puppentheatern aus Deutschland sein. An 2 Tagen findet das Festival immer jährlich Ende Mai statt. Der Rückweg über die Dörfer war wegen einer Sperrung der direkten Verbindung etwas kurvenreich und die Straße schon mal recht schmal. Aber in dieser landschaftlich schönen und reizvollen Umgebung war es ein Vergnügen.

20. Juni 2019 Shopping und Sightseeing in Dresden

Am sechsten Tag sind wir spät dran. Erst um 10:45 Uhr fuhren wir mit der Linie S1 vom Naturparkbahnhof Bad Schandau in die sächsische Landeshauptstadt nach Dresden. Bis zum Hauptbahnhof dauerte die Fahrt 45 Minuten. Heute sollte der Tag vor allen Dingen zum Kennenlernen von Dresden dienen.

Vom Bahnhof geht es entlang der Prager Straße, wo uns ein architektonischer Mix aus verbliebenen DDR-Bauten und Konsumpalasten der aktuellen Gegenwart begegnet. Vorbei geht es an unzähligen Geschäften, Kunstwerken, Springbrunnen, Bänken zum Ausruhen, Hotels und natürlich das übliche Angebot an internationalen Speisen und Getränken. Wir befinden uns auf der Shoppingmeile Dresdens.

Altmarkt Galerie
Dresdens Shopping Mall Altmarkt Galerie

Nachdem wir einige Zeit in der Centrum-Galerie und der Altmarkt Galerie verbrachten, war es Zeit für einen kleinen Imbiss. Wir wählten den „xfresh coffeeshop“, wo man nette Kleinigkeiten und natürlich Kaffee und andere Getränke bekommt. Der kulturell etwas anspruchsvolle Teil begann dann am Altmarkt mit der Kreuzkirche und dem Kulturpalast. Da der Altmarkt für ein Beach Volleyball Turnier belegt war, ging es für uns am Kulturpalast und dem Residenzschloss vorbei zum Neumarkt. Bald standen wir vor dem Denkmal Martin Luthers und bestaunten die dahinter aufragende Frauenkirche. Was für ein Bauwerk, fragen wir uns. Es ist sowieso erstaunlich, was in Dresden in letzten Jahren alles gebaut wurde und der Bauboom scheint nicht aufzuhören. Denn wo wir auch lang gingen, irgendwann führte der Weg an einer Baustelle oder eingerüsteten Gebäuden vorbei.

Dresden ist großzügig angelegt, man ist schon fast versucht sich nach den engen Gassen deutscher Kleinstädte zu sehnen. Aber am Fürstenzug und zum Elbufer hin gibt es sie, die kleinen Gassen. Da aber so viele Plätze Fußgängerzone sind, ist Dresden zu Fuß wirklich am besten zu erkunden. Jedenfalls gab es bei unserem ersten Besuch so viel zu sehen, dass wir allein davon schon müde waren. 18:59 Uhr fuhren wir dann mit der S1 wieder zurück nach Bad Schandau.

21. Juni 2019 Erst wandern, dann zur Oper

Zum Ende der ersten Woche stand Rathen mit einer kleinen Wanderung zur Amselfallbaude auf dem Programm. Den Abend sollte dann ein Besuch der Rathener Felsenbühne abschließen. Das Wetter war günstig, es war nicht zu heiß und Regen war nicht in Sicht.

Gierseilfähre
Die Gierseilfähre verbindet Oberrathen mit Rathen

Den Wagen parkt man am besten gegenüber in Oberrathen und überquert die Elbe mit der Gierseilfähre. Die Fähre ist etwas Besonderes. Sie hängt an einem langen Seil, dass auf der Fähre an 2 Punkten gehalten wird. Die Fähre hat keinen Antrieb, der Motor dient nur zum Anziehen des Seils, um eine Schrägstellung zur Strömung zu erreichen Dadurch wird die Fähre dann auf die andere Seite der Elbe gedrückt. Nach einer wirklich kurzen Fahrt steigt man auf der anderen Seite aus und ist im Luftkurort Rathen.

Forellenzucht
Im Amelgrund gibt es geräucherte Forellen aus eigener Zucht

Der Kurort Rathen ist beschaulich und ein guter Ausgangspunkt für einige Wanderungen. Die meisten kommen allerdings wegen der Basteibrücke dorthin, aber die hoben wir uns für später auf. Nach einer kleinen Stärkung starteten wir unsere Wanderung. Es ging vorbei an einer Forellenzucht mit Gastronomie, dem Amselsee mit Tret- und Ruderbooten und nach einem nicht allzu beschwerlichen Anstieg wurde die Amselfallbaude mit dem Informationszentrum erreicht. Wir wunderten uns nicht, dass hier zum Schutz der Wanderer ein Gerüst aufgebaut war. Auch hatte man den Betrieb der Baude eingestellt, denn ein paar Wochen zuvor hatte es einen massiven Erdrutsch gegeben, der die Gebäude beschädigt hatte. Wir setzten unseren Weg fort in Richtung Rathewalder Mühle. Am Ziel sah dann alles aus, als brauche man sich nur zu setzen, aber wo war das Personal? Da wir keine Menschenseele entdecken konnten, gingen wir weiter nach Rathewalde zur Gaststätte Lindengarten. Doch hier war wegen der Betriebsferien auch geschlossen. Dumm war an der Sache, dass wir hier ausgerechnet am ersten Tag der Betriebsferien ankamen.

Amselfallbaude
Das Gerüst an der Amselfallbaude soll Wanderer vor herabfallenden Steinen schützen

Ein paar hundert Meter weiter war ein Geschäft mit Backwaren und Lebensmitteln. Dort kaufte ich eine Packung Kekse und wir genossen die dann an der Rathewalder Mühle. Unterwegs erfuhren wir, dass sich die Suche nach geeignetem Personal in der sächsischen Schweiz äußerst schwierig gestaltet. Hier leidet man einerseits unter Fachkräftemangel andererseits reicht der Lohn oft nicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Wie dem auch sei, uns blieb nun nur noch den Weg zurück anzutreten, um in einem der vielen Lokale in Rathen zu essen.

Der Weg durch die teilweise wild romantische Landschaft ließ sich in angemessener Zeit bewältigen und im Restaurant „Sonniges Eck“ konnten wir dann ausgiebig speisen. Das war dann sozusagen unser Mittag- und Abendessen in einem. Bald wurde es Zeit, um zur Felsenbühne zu gehen. Eigentlich ist der Anstieg nicht schwierig, weil es über eine ausgebaute Straße geht, doch vom Kassenhaus bis zur Felsenbühne ziehen sich die 500m bis nach oben. Durchschnittlich trainierte Menschen sollten mit einer guten Viertelstunde bis zum Einlass rechnen.

Der steile Weg zum Operngenuss

Nachdem ich schnaufend die Ticketkontrolle passiert hatte, wurde ich von der Pressereferentin der Landesbühnen Sachsen am Informationsstand begrüßt und für den weiteren Abend sehr fürsorglich betreut. Sie begleitete uns zu unseren Sitzen und zeigte mir wann und wo ich am besten meine Aufnahmen machen konnte.

Nun ein paar Worte zu diesem herrlichen Open Air Theater, das für 2000 Zuschauer Platz in einer wahrhaft schönen Kulisse bietet. Die Felsenbühne Rathen wurde am 24. Mai. 1936 eröffnet und bereits im Jahr 1938 führte man hier Karl Mays „Schatz im Silbersee“ auf. Betrachtet man die Kulisse, dann kann man sich das sehr gut vorstellen. Wer aber den Freischütz von Carl Maria von Weber nicht kennt, fragt sich, wie soll das hier mit einer Oper gehen? Es geht sogar sehr gut.

Carl Maria von Webers Freischütz wird auf der Felsenbühne seit 1956 aufgeführt. Aktuell kann man die Inszenierung von 2008 erleben. Der erste Aufzug beginnt mit der Ouvertüre und die Bühne füllt sich, der Schützenkönig wird gefeiert. Er verhöhnt Max, den Jäger, der in letzter Zeit nichts mehr zu treffen scheint. Das ist aber notwendig, um seine Braut Agathe auch wirklich heiraten zu können. Da kommt Kaspar, von Agatha einst abgewiesen, mit dem Angebot für ihn die treffsicheren Freikugeln in der Wolfsschlucht zu gießen. Dort treffen sich die beiden dann um Mitternacht.

Felsenbühne Rathe
Die Aufführung der Oper “Der Freischütz” auf der Felsenbühne Rathen

In der Wolfsschlucht im dritten Aufzug hoffen die Geister der Hölle auf neue Menschenopfer, während Kaspar mit dem Gießen der Freikugeln beschäftigt ist. Das ist wohl die großartigste Szene, denn nun wird die mystische Szene durch Effekte unterstützt. Feuer, Explosionen, Licht, ein kleiner Wasserfall und sogar Schnee bei Temperaturen um die 20°C. So eine fulminante Umsetzung des Themas ist dann wirklich nur auf Freilichtbühnen möglich.

Die Dramatik nimmt noch zu und Max muss sich wegen den verwendeten Freikugeln rechtfertigen. Der Graf will ihn verbannen, aber da erscheint der Eremit. Dieser redet dem Grafen ins Gewissen und Max bekommt noch eine zweite Chance. Kein Happy End, aber doch ein versöhnliches Ende. Das Publikum war begeistert und feierte die Künstler und die Inszenierung.

Fazit zur Oper “Der Freischütz” von Carl Maria von Weber und der Felsenbühne Rathen

Wer also seinen Urlaub in der sächsischen Schweiz verbringt, der sollte einen Blick auf die Vorführungen der Felsenbühne haben. Die Aufführungen leben neben dem jeweiligen Stück auch von dieser großartigen Kulisse und bieten so ein einmaliges Erlebnis. Übrigens findet am 4. August 2019 die 100. Vorstellung der Freischütz-Inszenierung seit der Premiere am 13. Juni 2008 statt. Zum Link bitte nach unten scrollen.

Gute Heimfahrt und ein dummes Missgeschick zum Abschluss des Tages

Der Weg zurück war gut ausgeleuchtet und bald warteten wir an der Gierseilfähre, um wieder zu unserem Auto zurückzukommen. Trotz der vielen Menschen war die Wartezeit moderat. Da die Fähre eine Tragfähigkeit von 30,8 t hat und bis zu 322 Fahrgäste transportieren kann, ging die Fahrscheinkontrolle und die Überfahrt zügig von statten. So waren wir nach gut 30 Minuten auf der anderen Seite der Elbe. Etwas zäher ließ sich dann der Parkplatz in Richtung Krippen verlassen.

So kamen wir am Hotel gegen 0:30 Uhr an und wir waren alle schon recht müde. Dummerweise nahm unsere Tochter die letzten vier Stufen auf einmal. Das war gar nicht gut, denn sie hatte sich eine breite und tiefe Wunde über der linken Kniescheibe zugezogen und die Wunde blutete leicht, aber stetig durch alle Verbände, die wir ihr anlegten. Der gerufene RTW fuhr sie dann ins Krankenhaus nach Sebnitz, wo ihre Wunde genäht wurde. So waren wir erst gegen 4:00 Uhr im Bett. Was für ein Ausklang eines so großartigen Tages.


Vielen Dank den freundlichen Sanitätern und dem Team in der Asklepios Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz.


Näheres und Spielplan der Felsenbühne Rathen bitte hier klicken. 


Hier der Link zum 3. Beitrag unserer Reise durch die sächsische Schweiz

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