Unsere Orientreise ist mittlerweile in 2 Teilen (erste und zweite Woche) für Vorträge verfügbar. Dazu gibt es eine 90 Minuten und eine 68 Minuten Version. Bei Interesse an einem Vortrag einfach bei mir melden.

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

Wir wandern zu ein paar Highlights der sächsischen Schweiz

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22. und 23. Juni 2019 Ruhetag am Samstag und Wanderung am Sonntag zum Pfaffenstein

Nachdem wir bis Samstagmorgen wegen der Verletzung unserer Tochter unterwegs waren, gingen wir spät zum Frühstück. Danach musste ich die Bilder und Videos vom Vortag in den Laptop laden, bevor wir zum Tanken fuhren. Einkauf im Lidl und DM, Mittagessen im Apartment. Einfach entspannen und Frauen Weltmeisterschaft gucken. Das füllte dann den Rest des Samstags aus.

Am Sonntag war unsere „Kranke“ dann etwas munterer. Doch die Wanderung mussten wir zu zweit unternehmen. In der Nähe gibt es eine Menge an Möglichkeiten, von denen wir den Pfaffenstein auswählten. Dazu wandert man von Krippen nach Pfaffendorf oder fährt mit dem Auto bis dorthin. Im Ort gibt es einen Wanderparkplatz bei der Gaststätte „Zum Pfaffenstein“. Der Weg zum Pfaffenstein ist gut ausgeschildert und nach einer Weile auf festen Untergrund geht es dann in den Wald.

Aussichtsturm auf dem Pfaffenstein
Aussichtsturm auf dem Pfaffenstein

Wie steinerne Figuren kamen uns die Felsen des Pfaffensteins vor. Im Wald sahen wir zunächst die Felsen vor lauter Bäumen nicht mehr. Das änderte sich aber nach ein paar hundert Metern und sie waren wieder da. Ragten vor uns in die Höhe, während die Stufen immer kleiner und enger wurden. Dann kamen wir zu Metallstiegen, die wir schwer atmend emporstiegen. Es ging durch Engstellen, wo ich den Rucksack abnehmen musste, dann noch eine Leiter hoch und es war schon fast geschafft. Der Rest war dann fast ebenes Wandern. Zur Abwechslung kamen wir an eine Stelle mit Geländer, wo es den ersehnten weiten Blick über die darunter liegende Landschaft gab. Weiter ging es über Waldwege bis zur Berggaststätte Pfaffenstein mit dem Steinturm. Den kann man besteigen, was wir nicht taten und uns für ein anderes Mal aufgehoben haben.

Verschiedene Ausblicke und der Weg zur Barbarine waren gut ausgeschildert, so dass wir gut zu unserem Ziel gelangten. Ein wenig harmlose Kletterei war auch noch im Spiel, sonst war es aber eine entspannte Wanderung. Die Barbarine ist der bekannteste freistehende Felsen in der sächsischen Schweiz. Bis 1975 konnte man ihn besteigen, aber die zunehmende Erosion führte letztendlich zu einem Kletterverbot. Der Kopf des Felsens wurde zwar untermauert und mit Stahlseilen befestigt, doch auf lange Sicht ist die Haltbarkeit in Zweifel zu ziehen. Zurück nahmen wir ab der Berggaststätte den leichten Aufstieg, der auch nicht ohne Stufen auskam, aber insgesamt leichter zu gehen war. Er hat den Nachtteil, dass die Strecke länger ist und mehr Zeit braucht.

Ein paar Daten zur Wanderung auf den Pfaffenstein

Barbarine
Die Barbarine am Pfaffenstein

Insgesamt waren wir 4 Stunden unterwegs, das versteht sich inklusive der gesamten Autofahrt von ca. 30 – 40 Minuten (je nach Verkehr). Für die Wanderung sollte man 3 Stunden veranschlagen, wenn man den Trail nicht sportlich überwinden möchte. Mit Komoot habe ich die Tour nachgemessen. Die Tour ohne Unterbrechungen braucht 1,5 Stunden bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 2,8 km/h, ist 3,22 km lang und der Höhenunterschied beträgt 170m. Wer also schneller ist, ist dann auch entsprechend schneller wieder zurück. Ich empfehle Wanderschuhe anzuziehen, aber gute Laufschuhe gingen auch und uns überholte sogar einer ganz barfüßig. Der war aber aus der Gegend, wie er sagte. Da die Berggaststätte um 18:00 Uhr schließt und auch sonst nicht immer geöffnet hat, sollte man sich vorher informieren und auch je nach Witterung ausreichend viel zu trinken mitnehmen.

24. Juni 2019 Vom Kuhstall zur Himmelsleiter

“Nein, was haben die hier für Begriffe”, hatte ich erst gedacht. Doch gibt es diese merkwürdigen Bezeichnungen nicht überall? Der Kuhstall ist kein Stall aus Holz oder in Stein gebaut, es handelt sich hierbei um ein Felsentor. Der Name kommt von der Nutzung durch Raubritter, die dort das gestohlene Vieh unterstellten bzw. daher, dass die Bauern der Umgebung im 30jährigen Krieg dort ihr Vieh vor den marodierenden Schweden versteckten.

Wie dem auch sei unsere junge Patientin musste erst einmal ärztlich versorgt werden. Unser Mittagessen nahmen wir im zum Hotel gehörenden Gasthof „Zur Eiche“ ein. Hierbei erlebte ich ein Desaster. Der Kartoffel-Gurkensalat und dem bestellten Putensteak war mit Möhrenstreifen angemacht. Das ist lobenswert, weil gesund, aber nicht für Allergiker. So hatte ich eben nur ein Putensteak zum Mittag (bin aber nicht verhungert). Auf meine Nachfrage wurde mir bestätigt, dass in der Region die meisten Salate mit Möhren angemacht werden. Das wurde später in Dresden als lokale Besonderheit bezeichnet und wäre nicht üblich. Also Allergiker, am besten immer nach Möhren im Salat fragen.

Wir waren nochmal zu zweit mit dem Auto (die Bahn kannten wir ja schon) zum Lichtenhainer Wasserfall gefahren. Diesmal sollte es zum Kuhstall gehen. Die Wanderung findet man bei Komoot, ist aber auch so gut ausgeschildert. Vom Parkplatz geht es über eine Steinbrücke links der Kirnitzsch entlang und dann den Schildern folgen. Der Weg ist nur anstrengend, weil es immer bergauf geht. Zu sehen gibt es unterwegs eine Menge Steinhaufen auf gefällten Baumstämmen. Die Steinhaufen, oder sind es Steinmännchen, findet man mittlerweile an vielen Stellen in Europa, in etwa von Norwegen bis Portugal. Wer gut zu Fuß ist wird die Wanderung recht schnell erledigen können. Oben kann man sich mit Getränken und Essen im Gasthaus zum Kuhstall versorgen lassen. Auch hier war wie am Pfaffenstein um 18 Uhr Feierabend.

Gasthaus zum Kuhstall
Im Sommer schließt das Gasthaus zum Kuhstall um 18:00 Uhr

Wir durchschritten das Felsentor und hatten einen herrlichen Rundblick. Musste ich jetzt nicht unbedingt wiederholen, weil das an solchen Stellen zu erwarten ist. Doch den noch besseren Blick gab es eine Etage höher, der über eine lange Stiege zu erreichen ist. Das nennt sich dann Himmelsleiter. Einfach grandios. Das dann die Wanderer auch noch Gasthaus zum Kuhstall über 18 Uhr hinaus mit Getränken und dem letzten Kuchen versorgt wurden, war ebenfalls einfach genial. So sei einmal gesagt, dass uns überwiegend nette und freundliche Menschen in Sachsen begegneten. Das machte die Reise noch zusätzlich richtig perfekt. In den Städten trifft man schon mal den alten Ton: „Sehen Sie zu, dass Sie fertig werden, wir schließen.“ Ja, hallo, wir sind doch nicht im HO. Aber das haben wir gar nicht gehört.

Bemerkungen zur Tour

Der Kuhstall
Im sogenannten Kuhstall wurde mal Vieh versteckt.

Die Tour dauerte insgesamt 3 h 30 Minuten, wobei die Autofahrt einen Anteil von etwa 1 Stunde hatte. Die reine Wanderung geht hin und zurück 1 h 23 Minuten, sie war gute 3,1 km lang, der Höhenunterschied betrug für eine Strecke 130 m hoch und runter (Angaben von meiner Komoot Tour). Wanderschuhe sind für diese Tour sinnvoll, aber nicht zwingend. Es ging auch (bei mir) mit Laufschuhen. Ein Getränk für den Weg kann, muss aber nicht mitgenommen werden. Das muss jeder selbst entscheiden, ob er für die Strecke je nach Witterung öfters trinken muss.

25. Juni 2019 Kein Sturm auf die Bastei

Der Besuch der Bastei oberhalb von Rathen war mit einer längeren Wanderung geplant. Da wir aber wieder zu dritt unterwegs waren, wurde es eine längere Autofahrt. Wir fuhren erst mit Navi, was wir dann aber ausschalteten, weil die Beschilderung vollkommen ausreichte. Auf dem Weg kurz vor der Bastei wurden wir auf einen Parkplatz geleitet. Von hier fuhr der Bastei Shuttle alle halbe Stunde (ab 10:07 Uhr), wie wir an der Haltestelle feststellen konnten. Die Daten muss aber jeder vorab selbst nochmal überprüfen, weil sich Fahrpläne auch mal ändern können.

Mit dem Bus waren die 2 km recht kurz und an der Bastei Haltestelle waren es noch 800 m bis zur Basteiaussicht. Wir hatten den Dienstag gewählt und gehofft, dass nun weniger Menschen unterwegs wären. Sagen wir mal so, ich konnte meine Aufnahmen machen, ohne das ständig jemand im Bild stand oder ins Bild lief. Das Wetter hatte sich gewandelt und so waren es über 30°C, ideale Bedingungen für mich.

Von der Bastei Haltestelle ging es durch eine Baumallee, die angenehmen Schatten bot. Danach folgt ein 4 Sterne Hotel, ein Biergarten, ein Ponoramarestaurant, ein Imbiss und ein Souvenirgeschäft. Alles etwas teuer und viel zu wenig gemütlich. Ansonsten ist es hier wie überall, hoch frequentierte touristische Anziehungspunkte haben auch exorbitante Preise, die hier aber gegenüber der richtigen Schweiz noch im Rahmen bleiben. Der Biergarten füllte ich trotzdem, was wohl auch der Hitze geschuldet war.

Bastei Kletterfelsen
Kletterer im Basteigebiet

Dann waren wir an der berühmten Basteiaussicht. Man kann hier den Blick über das Elbtal schweifen lassen, Bergsteigern beim Erklimmen der Felsen zusehen oder einfach nur ein “Päuschen” machen. Wir machten natürlich kein “Päuschen”, sondern ein paar Aufnahmen und gingen danach erst einmal zum Ferdinandstein. Dort befindet sich ein Aussichtspunkt mit dem besten Blick auf die Basteibrücke und der umliegenden Felsen- und Waldlandschaft. Das alles konnten wir in Ruhe genießen, bis eine Jugendgruppe die Stufen hochkam. Da waren wir froh, dass wir unsere Bilder gemacht hatten.

Nun ging es über die Basteibrücke. Tafeln erinnern an die Pfarrer Wilhelm Leberecht Götzinger und Carl Heinrich Nicolai, ihre Reisebeschreibungen machten sie zu den Entdeckern der sächsischen Schweiz als touristisches Ziel. Auch der sächsische Hoffotograf Hermann Krone wird geehrt. Er schoss 1853 von der Basteibrücke die ersten Landschaftsfotografien Deutschlands.

Am Ende der Brücke kommt man zum Neurathener Felsentor, dem oberen Zugang zur Felsenburg Neurathen. Danach führt der Weg weiter zur Ruine der größten Felsenburg der sächsischen Schweiz, die gegen Eintritt besucht werden kann. Das hatten wir dann nicht mehr gemacht, weil der Besucherandrang mittlerweile so groß war, dass wir uns für den Rückweg entschieden. Am Park and Ride Parkplatz gab es einen Hinweis auf die angrenzende SteinReich Erlebniswelt, die wir dann nur für ein Mittagessen besuchten. Die weitere Anlage kostet Eintritt und ist mehr für jüngere Kinder gedacht. Das Lokal war dem Thema entsprechend originell und gemütlich. Das Essen war bodenständig gut. Mein Kartoffelstampf hatte wieder Möhrenstreifen untergemischt, zu dumm mit der Allergie.

Hier der Link zum 4. Beitrag unserer Reise durch die sächsische Schweiz

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