26. Juni 2019 Von Loschwitz in den Zoo
Die älteste Schwebebahn der Welt

Wer Dresden nicht kennt, fragt sich sicher, was oder wer ist Loschwitz? Nun, das ist ein Stadtteil von Dresden und hat zudem zwei alte Fortbewegungsmittel, die wir uns mal näher ansehen wollten. Der über Google Maps ermittelte Parkplatz lag sehr nahe bei der Schwebebahn, was dann auch gleich unsere erste historische Attraktion war. Eine Fahrt kostete pro Person 5,00 Euro für hin und zurück. Die Schwebebahn wurde am 6. Mai 1901 in Betrieb genommen und ist die älteste ihrer Art in der Welt. In nicht einmal 5 Minuten wird die Strecke von 274 m zurückgelegt und dann kann der herrliche Blick über Dresden von der Bergstation aus genossen werden. Ich war dann allein durch Oberloschwitz zur Bergstation der Standseilbahn gegangen. Treffpunkt war das Hotel Luisenhof gegenüber. Denn dort sollte es nach der kleinen Wanderung auf der Terrasse eine leckere Belohnung geben.
Wandern bei über 30°C

Die kleine Wanderung durch Oberloschwitz führte mich nach unten und danach ging es schwitzend bergan zum Ortsteil Weißer Hirsch. Die Temperaturen bewegten sich mittlerweile jenseits der 30°C und es fiel noch schwer sich vorzustellen, dass sie mal über 40°C gehen sollten. Die Weglänge betrug 2,2 km und ich war eine knappe Stunde unterwegs. Zu sehen gab es auf dem Weg einige Villen, große Häuser mit ebenso großen Grundstücken und auch kleinere Anwesen. Die Straßen waren ruhig und nur auf der Grundstraße im Tal fuhren ständig einige Autos. Auf der anderen Seite ging es nach oben, hier war es ebenso ruhig und die Häuser ebenso schön. Ältere Häuser und Neubauten wechselten sich ab. Alles blühte, die Sonne glühte und Schatten zu finden war teilweise schwer. Ich erreichte die Treppe nach unten (endlich mal Schatten), das war die Jahnstiege. Der sich anschließende Weg war der Johannesweg und führte nun wieder nach oben. Links lag ein großes Grundstück mit einem schlossähnlichen Gebäude. Am Ende stand ich oben gegenüber dem Hotel Luisenhof und rechts von mir befand sich die Bergstation der Standseilbahn.
Kaffee und Eierschecke
Dort traf ich die Familie wieder und es ging zu Kaffee und Eierschecke in den Luisenhof. Die Eierschecke ist übrigens eine Dresdner Spezialität. Auch hier hat man von der Terrasse einen grandiosen Blick über Dresden. Nach der kurzen Rast geht es mit der Standseilbahn wieder nach unten. Die Fahrt dauerte länger und die Strecke war logischerweise ebenfalls länger. Unten kamen wir am Körnerplatz an. Dann war es nicht weit bis zu unserem Auto und zu unserer Überraschung klemmte ein Zettel unter den Scheibenwischern. Erst dachten wir an Werbung, aber dann stand im Text etwas anderes. In diesem Flugblatt wurde allen Parkenden mitgeteilt, dass wegen dem bevorstehenden Elbuferfest der Parkplatz mehr oder weniger sofort zu räumen sei. Andernfalls würden die parkenden Fahrzeuge noch am selben Tag abgeschleppt werden. Hätte man das nicht am Zugang zum Parkplatz ankündigen müssen?
Ein Besuch im Zoo

Den zweiten Teil des Tages verbrachten wir im Dresdner Zoo. Der große Zoo Parkplatz ist gleich gegenüber dem Haupteingang und war per Navi leicht zu finden. In den Zoo zu gehen war eine gute und eine schlechte Entscheidung. Gut war sie deswegen, weil sich mittlerweile die Temperaturen jenseits der 30°C bewegten und wir in der wirklich schönen Anlage immer schattige Stellen finden konnten. Schlecht hieß einfach nur „Wo sind die Tiere?“. Die hatten sich natürlich auch in den Schatten verzogen, so dass wir gezwungen waren unseren Rundgang nach dem Motto „Wer findet die Tiere?“ gestalten mussten. Nicht nur die Faultiere machten ihrem Namen alle Ehre, auch die Löwen und Elefanten mussten wir suchen gehen. Gut, die Elefanten sind zu groß, um sich auf Dauer im Gehege oder im großen Elefantenhaus zu verstecken. Die Löwen und andere Großkatzen sahen wir meist nur von hinten. Da war es im Aquarium und Terrarium schon viel angenehmer. Neben der guten Klimatisierung waren die Tiere auch besser zu beobachten. Aber je länger wir durch den schön angelegten Zoo gingen, umso mehr Tiere fanden wir. Insgesamt gab es zum Zeitpunkt unseres Besuchs 246 Arten und 1343 Tiere.
Wo ist eigentlich der Karakal?

Der Karakal war nicht allein, denn es waren zwei. Sie sahen aus wie Luchse und hatten es sich im Schatten unter einem Busch gemütlich gemacht. Beeindruckend war und ist der chinesische Riesensalamander, den wir im Terrarium fanden. Das größte Amphibium der Welt misst bis zu 1,80 m, gilt in China als Delikatesse und gehört zu den vom Aussterben bedrohten Spezies. Im Außenbereich beim Terrarium entpuppten sich die Erdmännchen (wie ich meinte) als Schwarzschwanz Präriehunde. Die Erdmännchen fanden wir später an anderer Stelle. Im nächsten Gehege, als Afrika Savanne thematisiert, entdeckten wir Zebras und Giraffen. Letztere fanden wir allerdings im Giraffenhaus beim Fressen. Von Afrika ging es mit einem Schritt nach Asien. Hier hielten sich die verschiedenen Huftiere überwiegend im Schatten auf. Beim Kangerustop war leider geschlossen, sonst hätten wir uns wegen der Hitze von einer Pause in die andere gerettet.
Und was gab es noch Interessantes zu sehen?
Um den Temperaturen zu entfliehen kann man in den „Zoo unter der Erde“ oder in eines der vielen Gebäude gehen. So kamen wir ins Orang Utan Haus und ins Professor Brandes Haus. Im letzteren zogen uns zuerst die Koalas in ihren Bann. Aber auch die anderen Tiere, ob nun die Affen oder das 4,50 m lange Leistenkrokodil, die Faultiere, die Spinnen und die anderen seltenen Insekten, hatten ihre Berechtigung näher betrachtet zu werden. Natürlich liest man die vielen Erklärungen auf den dazugehörenden Tafeln, aber irgendwann schwindet schon mal die Konzentration. Schließlich ist man kein Biologe, um alles zu verstehen. Da kommt einem schon mal der Gedanke, bei einem der nächsten Besuche vielleicht eine geführte Zoo-Tour zu buchen. Um es bezüglich der hohen Temperaturen nochmal zu erwähnen – die Cola im Pinguin Café tat zum Abschluss richtig gut, wenn auch nur für kurze Zeit.
Fazit zum Dresdner Zoo
Am Rande des Parks „Großer Garten“ liegt der Zoo in Zentrumsnähe. Er bietet eine Vielzahl an seltenen Tieren, die teilweise vom Aussterben bedroht sind. Die schöne Anlage ist auch bei Hitze ein lohnendes Ziel, da man fast allein ist und die Ruhe genießen kann. Besonders hervorheben möchte ich, dass auch dieser Zoo, wie mittlerweile die meisten, sich neben der Präsentation von Tieren vor allen Dingen um den Erhalt bedrohter Arten kümmert und dazu noch interessante Touren durch das Gelände anbietet. Der Zoo ist ab jetzt mein Tipp für heiße Tage.
27. Juni 2019 Termin in der Dresdner Frauenkirche
Nach dem gestrigen Tag in Dresden mit Schwebe- und Standseilbahn und einem schönen Nachmittag im Zoo, sollte es zur Frauenkirche und deren Umgebung gehen. Für das Fotografieren und Filmen in der Frauenkirche hatte ich mir vorher die Erlaubnis geholt und ein Zeitfenster zwischen 13:00 und 16:00 Uhr bekommen. Doch dazu kommen wir später. Heute ist Tag 13 unserer Reise. Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen.
Den mit Google Maps ermittelten Parkplatz Schießgasse ließ ich links liegen und fuhr etwas weiter in die Tiefgarage an der Frauenkirche. Dort waren die Stellplätze hell beleuchtet, aber nicht für jeden geeignet. Denn mit den Maßen von 2,50 m Breite und einer Länge von 4,95 m passte zwar unser Renault Scenic in den Stellplatz, aber schon große Limousinen bekommen ihre Schwierigkeiten. Der Stundensatz von 2,00 € ist hoch, aber für moderne Abstellplätze nicht unüblich. Beim Tagessatz von 28,00 € konnte jemand nicht rechnen, denn beim Nachttarif von 1,50 €/Std. für die Zeit zwischen 20:00 und 6:00 Uhr müsste dieser bei 23,00 € liegen. Dafür kann man neben der Barzahlung auch die Zahlung mittels Kredit- oder EC-Karte wählen. Rechnerisch korrekt kosteten uns die 7 Stunden in Dresden 14,00 €.
Entlang dem Elbufer und Brühlscher Garten

Die Zeit bis 13:00 Uhr (Termin!) verbrachten wir an der Elbe. Hier hat Dresden wirklich viel alten Charme, leider wurde auf der Augustusbrücke und in der Umgebung gebaut, so dass sich meine Begeisterung in Grenzen hielt. Doch von der Carolabrücke blickt man auf ein sehr fotogenes Ensemble an historischen Gebäuden, was ich natürlich im Bild festhalten musste. Trotz der Baustellen bekamen wir einen ersten Eindruck vom Begriff Elbflorenz. Man kann es nicht unbedingt mit Florenz vergleichen oder vielleicht doch ein wenig. Die Zeit am Elbufer verging diesmal wie im Flug und der Magen meldete sich. Da wir schon mal in der Nähe waren, besuchten wir das Restaurant Brühlscher Garten. Unter großen Sonnenschirmen konnten wir draußen sitzen. Die Bestellungen wurden freundlich und angemessen schnell ausgeführt. Preislich und geschmacklich war alles gut. Wer einen netten Platz zum Trinken oder zum Essen sucht, kann hier getrost mal reinschauen (oder sich vorher im Internet informieren. Das ist der passende Link zur Eventlocation Brühlscher Garten.
Mein Besuch in der Frauenkirche
Jetzt war es Zeit für die Frauenkirche, die nur ein paar hundert Meter entfernt war. Wie angegeben, meldete ich mich am Tor D, wurde dann aber durch die Kirche zum Ausgang geschickt. Der Besuch der Kirche kostet keinen Eintritt (ich gebe dann gerne eine kleine Spende für den Erhalt der Gebäude) und für den privaten Gebrauch darf man auch fotografieren (wie heute üblich natürlich ohne Blitz und ohne Stativ). So brauche ich die Drehgenehmigung oft nur wegen der weiteren Verwendung des Bildmaterials. Das Fotografieren war nicht einfach, weil jeder ein oder mehrere Fotos machen wollte und entweder mir die Leute im Weg standen oder ich ihnen. So folgte ich dem Tipp einer ehrenamtlichen Seelsorgerin und schaute erst einmal in das Untergeschoss der Kirche.
Sehenswerte unter der Frauenkirche
Die Ausstellung im Untergeschoss wurde in drei Themen gegliedert. Ein Teil widmet sich der Zerstörung der Kirche im 2. Weltkrieg und von den Bemühungen um einen Wiederaufbau. Ein weiterer befasst sich mit dem Schaffensprozess beim Wiederaufbau beginnend mit den ersten Initiativen bis zur Weihe im Oktober 2005. Mit dem dritten Teil wird das Bürgerengagement gewürdigt. Mittels Computer kann nach einzelnen Namen im digitalen Spendenregister gesucht werden.
Das Problem mit den anderen fotografierenden Besuchern hatte sich nach meinem Besuch im Untergrund nicht gelegt. Dennoch hoffte ich ausreichend passendes Material geschossen zu haben. Bei den ehrenamtlichen Helfern in der Kirche merkte man schnell das Engagement, wie wir es in England beim National Trust Mitarbeitern vorgefunden hatten. Gerne war man bereit Auskünfte zu geben, sehr freundlich und immer hilfsbereit.
Ursprung und Wiederaufbau der Frauenkirche

Der Bau geht zurück auf den Baumeister George Bähr. Er hatte sich für einen Zentralbau mit oktogonalem Grundriss entschieden. 1743 wurde der Bau mit dem Setzen einer steinernen Glocke abgeschlossen. 3 Eingänge führen direkt in den Kirchenraum, 4 weitere über Treppenhäuser in den Ecktürmen zu den Emporen. In seiner Art ist der barocke Bau einzigartig und die Baumeister der Neuzeit haben sich beim Wiederaufbau an dem historischen Vorbild orientiert. Das verwendete Material entspricht soweit es ging dem Original. Die künstlerische Gestaltung des Innenraums und des Altars erfolgte in meisterhafter Ausführung, die ich in diesem heiteren, harmonischen Kirchenraum widerspiegelt. Die Farbigkeit des Raumes ist dezent und tritt nicht in den Vordergrund. Doch ist sie wohltuend präsent und erzeugt ein heimeliges Gefühl beim Betrachter. Nichts ist überladen, wie es gerne in barocken Kirchen vorzufinden ist. So steckt der Innenraum voller Kunst und Besinnlichkeit, heiter und positiv stimmend, was für ein Werk. Vergessen sind nun die jahrelangen Diskussionen, um den richtigen Weg zu finden. Die Kirche sollte jeden Dresdner und Besucher mit Freude und Stolz erfüllen. Der Wiederaufbau wurde mit weltweiten Spenden vollendet und ist ein Werk für alle Menschen.
Residenzschloss, Semper Oper und Zwinger von außen
Um die Erhabenheit dieses Bauwerkes ein wenig sacken zu lassen, gingen wir wieder zur Elbe die Baustelle an der Augustusbrücke fotografieren, weiter ging es entlang des Residenzschlosses und ich konnte diesmal den offiziellen Eingang und Ticketschalter finden. Der befindet sich im Innenhof, wenn man schräg gegenüber dem Kulturpalast durch den großen Torbogen geht. Ganz einfach, wenn man es weiß.
Vom Residenzschloss gingen wir zurück zum Theaterplatz und passierten dabei die Hofkirche. Wegen den Bautätigkeiten musste ich erst nach einer günstigen Stelle suchen, um die Semper Oper ohne störendes Beiwerk zu fotografieren. Ist trotzdem ganz gut gelungen, glaube ich. Zum Abschluss des Tages suchten wir im Zwinger nach den Eingängen, weil ich ein paar Tage später in den Ausstellungen fotografieren wollte. Mein Plan funktionierte recht gut, denn ich hatte mir vorgenommen, die Innen- und Außenaufnahmen an 2 Tagen und nicht nur an einem zu machen.
Der Tag neigte sich dem Ende und wir fuhren wieder zurück ins Hotel. Den kommenden Tag wollten wir wieder in Dresden verbringen, aber diesmal wollten wir die Dresdner Neustadt erkunden. So waren wir natürlich gespannt, wie es gehen wird, denn unsere humpelnde Tochter bestimmte das Tempo.
28. Juni 2019 Von der Shopping Mall zur alternativen Szene
Das Motto des Tages lautete „mit der S1 nach Dresden“. Als wir auf dem Park and Ride Parkplatz am Bahnhof von Bad Schandau ankamen, verblieben uns nur noch knappe 2 Minuten. Für das Kaufen des Fahrscheins und dem zum Zug gehen bzw. humpeln erschien uns die Zeit jetzt zu knapp und wir entschieden uns nach Dresden doch mit dem Auto zu fahren. Dafür nahmen wir diesmal die Tiefgarage der Altmarkt Galerie in der Webergasse 1. Die Tiefgarage ist von Montag bis Samstag zwischen 8:00 und 21:30 Uhr geöffnet und ist mit 1,00 € für die ersten 2 Stunden und 1,50 € für jede weitere Stunde recht preiswert. Weitere Informationen gibt es mit diesem Link Parkhaus Altmarkt Galerie.
Nach dem Einkauf einen günstigen Parkplatz gefunden
Da mittlerweile einiges mal nebenbei besorgt werden musste, war dieses Parkhaus für uns sehr günstig gelegen. So konnte ich meine Ray Ban bei Apollo kostenlos reparieren lassen und ich möchte mich an dieser Stelle gerne nochmal für die freundliche Bedienung bedanken. Nach der kurzen Shopping Tour ging es über die Carolabrücke auf die andere Seite der Elbe, wo wir auf dem Parkplatz Sarrasanistraße unser Auto abstellten. Der Tarif für Montag bis Samstag zwischen 8:00 Uhr und 20:00 Uhr beträgt 0,50 € pro 20 Minuten, am Sonntag und feiertags 0,50 € pro Stunde, der maximale Tagespreis beträgt 6 bzw. 3 €, nachts parken ist kostenlos.
Zwischen Goldenem Reiter und Albertplatz

Vorbei am sächsischen Museum für Volkskunde kamen wir zum Goldenen Reiter. Die mit Blattgold belegte Statue von König August II zeigt ihn als römischen Cäsar zu Pferde. Die Baumallee der Hauptstraße beginnt nach den beiden Nymphenbrunnen und lädt ein zum Flanieren. Ich wechselte zur parallel verlaufenden Königstraße und begann am japanischen Palais zu fotografieren. Neben interessanten Lokalen fielen mir besonders die herrlich restaurierten Fassaden auf. Hier findet man die besseren Adressen Dresdens, so dass es nicht wundert, eine Fülle von Antiquitätenläden und Boutiquen der gehobenen Kategorie vorzufinden. Wieder zurück auf der Hauptstraße ging ich dann zum Albertplatz. Der Platz ist groß, in der Mitte hat er eine kleine Parkanlage mit Straßenbahnhaltestelle und wuseligen Verkehr ringsherum. Kurz gesagt für den Fremden im ersten Augenblick unübersichtlich. So hielt ich mich am Rand des Platzes, um später herauszufinden, dass ich bei einer direkten Überquerung des Platzes viel Zeit gespart hätte. Aber so etwas merkt man oft erst später.
Alternative Kultur in der Dresdner Neustadt
Ich fand die Alaunstraße und befand mich in einer anderen Welt. Von Kebab Döner über Kneipen, Tattoo Läden, Graffiti an etlichen Gebäuden, Fachgeschäfte wie früher, dem Hauch alternativen Lebens begegnete mir so ziemlich alles auf meinem Weg. Es trieb mich an weiter zu suchen, tiefer einzutauchen, zu forschen und neu zu entdecken. Jede Seitenstraße offenbarte neue Geheimnisse. Dazu die Menschen aus verschiedenen Nationen. Was für eine kulturelle Mixtur. Ich bog ein in die Böhmische Straße und ging dann über die Rothenburger Straße bis zur Louisenstraße. Ich musste einfach vor jedem Graffiti stehen bleiben und Bild auf Bild schießen. Wieso erinnerte mich hier alles an die selbst erlebten 70er Jahre. Manchmal offenbarte sich beim hier und da mal reinschauen eine faszinierende Welt. Wie von gestern und doch im Heute. In der Louisenstraße fotografierte ich die Fassade der Gaststätte „Plan Wirtschaft“. Die hatte ich eigentlich für einen Besuch vorgesehen, doch nun wurde mir die Zeit etwas knapp und ich begnügte mich vorläufig mit der Aufnahme der Fassade.
Stippvisite in der Kunsthof Passage

Nun beeilte ich mich, um in der Görlitzer Straße noch etwas von der Kunsthof-Passage sehen zu können. Die hatte dann bei mir schon den Wow-Effekt ausgelöst und noch überraschter war ich, als ich im Internet auf der Website der Passage auf Bilder stieß, die die Gebäudefassaden von früher und die von heute zeigten. Hier fand ich einige spezielle Läden, Ateliers, Werkstätten, ein Ballettstudio und Gastronomie. Für die Passage wurden zwischen der Alaunstraße und der Görlitzer Straße Innenhöfe miteinander verbunden, so dass sich hier etwas Besonderes etablieren konnte. Die Besucher schlenderten durch dieses Hinterhofgewirr. Schauten hier oder dort hinein, um zu gucken oder etwas zu kaufen, Andere verweilten bei einer Tasse Kaffee oder Tee, lasen ihre Zeitung oder waren in ein Gespräch vertieft. Eine heitere Stimmung lag in der Luft, was vermutlich auch dem warmen Wetter zuzuschreiben war, eben ein Ort in Dresden, den man unbedingt auch mal besucht haben sollte. Ich fand das in dem Augenblick jedenfalls so und habe mir jetzt vorgenommen, den Ort nochmal in aller Ruhe und Ausführlichkeit zu besuchen.
Zum Ausklang des späten Nachmittags gönnten wir uns Eis und Kaffee im Marktcafé. Bevor wir wieder zu unserem Fahrzeug gingen, warfen wir noch einen Blick in die Markthalle von 1899. Sie wurde aufwendig restauriert (19 Mio. Euro) und besteht in der heutigen Form seit dem Jahr 2000. Neben verschiedenen Läden, die nicht abgeschlossen werden, befindet sich hier auch ein Fitnessstudio, eine Fotokunstausstellung und Gastronomie. Das bunte und vielfältige Angebot sollte dem Besucher Dresdens schon einmal einen Blick wert sein. Es lohnt sich.
Schreibe einen Kommentar