Unsere Orientreise ist mittlerweile in 2 Teilen (erste und zweite Woche) für Vorträge verfügbar. Dazu gibt es eine 90 Minuten und eine 68 Minuten Version. Bei Interesse an einem Vortrag einfach bei mir melden.

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

Noch ein paar Highlights zum Schluss

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4. Juli 2019 Pillnitz und Hosterwitz sind einen Besuch wert

Der Schlossgarten von Schloss Pillnitz

Alte Wache
Tickets und Informationen gibt es in der “Alten Wache”, rechtes Gebäude

Noch 2 Tage und es warten noch ein paar Highlights auf uns. Aber jetzt beginnen wir erst einmal von vorn. Es gibt Tage, an denen kann man seinen Zeitplan einfach auch mal in den Papierkorb schmeißen. Glücklich ist man dann, wenn man Termine ohne feste Zeit vereinbart hat. So war es an diesem Tag. Denn das Schloss Pillnitz und das Carl Maria von Weber Haus mussten wir nur innerhalb der Öffnungszeiten erreichen. Deshalb konnte mich der ein oder andere Stau in Pirna nur wenig beeindrucken, obwohl es sich anfühlte als käme man nie mehr aus Pirna raus. Hier gibt es wohl auch Pläne für eine Umgehungsstraße, so dass die Stadt nicht mehr mit dem Durchgangsverkehr belastet wird. Macht jedenfalls Sinn, denkt man mitten im Stau. Dennoch erreichten wir Pillnitz zeitig, wenn auch erst am späten Vormittag. Wir nahmen zunächst Platz im Biergarten an der „Alten Wache“ gegenüber vom Schloss für ein zweites, aber ganz kleines Frühstück.

Lustgarten Schloss Pillnitz
Im Lustgarten von Schloss Pillnitz

Wir haben Lust auf den Lustgarten

In der Alten Wache befindet sich das Informationszentrum mit Ticketschalter. Dort muss man als erstes hin und kann dann durch ein seitliches, großes Tor das Schlossareal betreten. Das ist nicht der einzige Zugang. Insgesamt zählte ich 6 Ein- bzw. Ausgänge. Das Schloss selbst ist als solches nicht zu besichtigen. Im Neuen Palais befindet sich das Schlossmuseum, im Wasserpalais und im Bergpalais findet man das Kunstgewerbemuseum. Im Bergpalais befindet sich zudem noch die Ausstellung „Der Pillnitzer Lustgarten“. Da die Räumlichkeiten für Ausstellungen genutzt wurden, beschränkten wir unseren Besuch auf die Gartenanlage. Die ist eigentlich vollkommen ausreichend, weil sie sehenswert und sehr umfangreich ist. Wir begannen mit dem Lustgarten und den Gebäuden, die ihn umgeben. Er wird von dem Wasser- und dem Bergpalais, sowie dem Neuen Palais flankiert. Die Dächer der Gebäude verdeutlichen warum das Häuserensemble als ein perfektes Beispiel für den chinesischen Stil im europäischen Barock gilt. Die Malereien an den Fassaden zeigen fernöstliche Szenen. Der Portikus ruht auf Säulen, die am oberen Ende reich verziert sind, ähnlich den korinthischen Säulen. Die Rückseite des Wasserpalais ist ebenfalls verziert und hat als Besonderheit eine Freitreppe. Hier konnten Boote oder Schiffe anlegen, so dass die Gäste das Palais über die große Freitreppe betreten konnten. Die Rückseite des Bergpalais ist ebenfalls reichhaltig mit den fernöstlichen Motiven versehen, hat aber als schmückendes Beiwerk ein schmiedeeisernes Geländer. Hier führte uns später der längste der drei vorgeschlagenen Rundgänge vorbei.

Chinesischer Pavillon
Pavillon im chinesischen Garten

Wir wählten den längsten Rundweg (90 Minuten und mehr)

Zunächst verließen wird den Palastbereich und gönnten uns ein wenig Zeit für ein Mittagessen (wieder im Biergarten). Danach starteten wir den ausgewählten langen Rundgang. Hinter dem Bergpalais führte der Weg durch den großen Schlossgarten. Durch eine der zwei Baumalleen ging es vorbei an einer großen Rasenfläche bis zu einer Statue mit dem Namen Flora. Hier begann der holländische Garten. Wir folgten weiter dem Weg nach rechts, so dass wir nach ein paar Metern in den Bereich des chinesischen Gartens kamen. Ein im chinesischen Stil errichteter Pavillon erweckte unsere Aufmerksamkeit, war aber nicht weiter zugänglich. Fotogen ruhten sich zwei Enten am Rande des chinesischen Teichs aus. Der Weg führte uns zu einem weiteren Highlight des Parks, nämlich zum Palmenhaus. Das war offen, aber leider durfte man im Inneren weder fotografieren noch filmen. Also nur gucken und nicht anfassen. Der Besucher kann im Südflügel südafrikanische Kappflanzen, im Nordflügel die australische Vegetation betrachten und im Zentrum bzw. im mittleren Teil des Hauses (ein Oktogon) befinden sich neben einem ovalen Brunnen die Palmen. Sie sind Namensgeber und für unsere Breiten immer etwas Besonderes.

Kamelie
Die über 200 Jahre alte Kamelie ist das Highlight des Parks

Die Kamelie ist der Star im Garten

Nachdem wir die Orangerie passiert hatten kamen wir zur Kamelie, die Attraktion des Parks. Die aus Asien stammende Pflanze wurde 1801 vom Hofgärtner Terscheck an ihrem heutigen Platz ausgepflanzt. Da die Pflanze den Frost unserer Regionen nicht verträgt, hatte man anfänglich auf- und abbaubare Holzhäuser um sie errichtet. Seit 1992 wird sie in der kalten Jahreszeit von einem fahrbaren Glashaus mit computergestützter Klimatisierung vor der Kälte geschützt. Bei unserem Besuch war die Kamelie ohne Blüten. Je nach Sorte blüht eine Kamelie zwischen Herbst und Winter (in etwa zwischen September bis maximal Mai). Wer also die Kamelie in Pillnitz blühen sehen möchte, sollte sich dort nähere Informationen holen.

englischer Pavillon
Der Pavillon im englischen Garten

Durch den englischen Garten und hübschen Heckengärten

Bevor wir wieder zum Lustgarten zurück gingen, stand der englische Teil der Gartenanlage auf unserem Programm. Wir gelangten unweit der Kamelie zum englischen Pavillon mit dem englischen Teich. Die Wege durch das Waldstück führten mich erst an einen Zaun und ich sah auf der anderen Seite Radfahrer und Gebäude. Das sah nicht mehr nach dem Lustgarten aus und gehörte zu dem Bereich der Maillebahn. Eigentlich eine Allee die einst begonnen wurde, um das Schloss Pillnitz mit dem Dresdner Residenzschloss zu verbinden. Das wurde aber nie realisiert. Im 18. Jahrhundert wurde die 40 m breite Allee für das kricketähnliche Spiel Maille genutzt. Auf diese Zeit geht der heute noch gebräuchliche Name Maillebahn zurück. Ich fand dann den Weg zu den Heckengärten, den Charmillen. Hecken umgaben kleine Parzellen mit jeweils anderer Gestaltung. In einem der Bereiche wurde eine venezianische Gondel mit einer Säulenhalle nachempfunden. Am Ende kamen wir dann zurück zum Lustgarten und mussten uns doch beeilen, um zum nächsten Ziel in Hosterwitz zu kommen.

Sommerhaus von Carl Maria von Weber
Das Carl Maria von Weber Museum in Hosterwitz

Besuch im Carl Maria von Weber Museum

Gegen 16 Uhr waren wir wieder am Auto und es ging weiter zum Carl Maria von Weber Museum. Das war eigentlich nicht weit, aber die Ausschilderung war nicht für unsere Fahrtrichtung ausgelegt. So fanden wir erst nachdem wir gedreht hatten die passende Beschilderung und das einstige Wohnhaus von Carl Maria von Weber. Nun waren wir die einzigen Besucher und wurden ganz vorzüglich durch das Haus geführt. So ergab sich eher ein reges Gespräch als eine Führung mit schweigender Begleitung. Der in Eutin 1786 geborene Carl-Maria von Weber war das Kind von Franz Anton von Weber (gebürtig aus dem Breisgau) und seiner zweiten Frau Genovefa (gebürtige aus dem Ostallgäu). Sein Vater hatte durch die Liebe zur Musik seinen Beruf als Amtmann vernachlässigt und verlor seine Anstellung. Danach wurde er Kapellmeister in Lübeck, baute seine eigene Theatergesellschaft auf und hatte Engagements an verschiedenen Orten. Carl Maria wuchs so quasi zwischen den Kulissen auf. Später lernte er Klavier, schrieb bereits erste Opern als Jugendlicher. Sein Leben gestalte sich aber ähnlich unstet wie das seines Vaters. Seine Reisen führten ihn Anfang des 19. Jahrhunderts nach Dresden mit wenig Erfolg am Anfang, aber ab 1817 wurde er zum Kapellmeister an der Königlich Sächsischen Hofkapelle auf Lebenszeit berufen. Er fand in Hosterwitz sein Sommerhaus, wo er auch den Freischütz komponierte. 1826 starb er an Tuberkulose in London. Dort hatte er kurz zuvor seine Oper „Oberon“ erfolgreich aufgeführt hatte. Soweit die Kurzform des Lebenslaufs von Carl Maria von Weber.

Der Tag endete überraschend unspektakulär

Nachdem ich ein paar Dokumente und die Räumlichkeiten fotografiert hatte, saßen wir noch für eine Weile im Garten und genossen die schöne Umgebung. Zum Abschied bekamen wir noch den Grabstein von Carl Maria von Weber gezeigt, der im Garten aufgestellt war. Er sah schon etwas verwittert aus, war aber nach einem Entwurf von Semper geschaffen worden. Etwas kurios ist die Geschichte, dass sein Vater nicht adlig war und das „von“ im Namen selbst eingefügt hatte. In der Folge war das für die Nachkommen der Familienname. Wir verabschiedeten uns und bedankten uns für die freundliche Betreuung im Museum. Wir hatten doch einiges Neues erfahren können und besonders angenehm war die Rückfahrt ohne größeren Stau in Pirna.

5. und 6. Juli 2019 Wir kommen der DDR auf die Spur in Pirna

Hurra, das Museum hat offen, aber …

DDR Museum
Im Erdgeschoss vom DDR Museum in Pirna

Der Stau in Pirna war am Vortag so unangenehm, dass es schon verwundern mag, dass wir uns noch einmal auf den Weg dorthin machten. Aber der Reiz etwas über die Geschichte der DDR zu erfahren war groß genug, um den unangenehmen Stau vergessen zu machen. Da es der letzte Tag vor der Rückfahrt nach Köln war, packten wir zuerst die Koffer bevor wir uns auf den Weg machten. Aufgrund der vielen Fahrten durch und nach Pirna ging es an diesem Tag wesentlich schneller und dennoch brauchten wir eine halbe Stunde bis wir das DDR Museum erreichten.
Das Museum ist über 2 Etagen verteilt und befindet sich in einer ehemaligen NVA Kaserne. Ich hielt das Areal spontan für ein altes Fabrikgelände, weil ich in meinem Kopf natürlich Bilder aus dem Westen hatte und da sahen für mich Militärkasernen in der Regel nicht so aus. Wir kamen dort nach 12 Uhr an und gingen durch die Eingangstür zur Kasse. Wir wurden sofort darauf aufmerksam gemacht, dass das Museum um 14 Uhr schließt und wir zügig durch die Räume gehen sollten, sonst würden wir es in den verbleibenden eineinhalb Stunden nicht schaffen die gesamte Ausstellung zu sehen. Auf der Internetseite des Museums stand aber 16:00 Uhr. Wir haben es so hingenommen. Sei’s drum, wir waren jetzt drin.

Westware und Unterhaltungselektronik

Das über 140 Jahre alten Gebäude wurde für die kaiserliche Armee gebaut, in den 30er Jahren nutzten es die Nazis und nach dem Krieg wurde es zur Kaserne für die Volksarmee. Zu DDR-Zeiten waren hier die Pioniere und die Chemischen Truppen der NVA untergebracht. Die Räumlichkeiten waren jetzt nach Themen gegliedert und ausgestattet worden. Auf dem Flur hingen Banner mit den Parolen der damaligen Zeit. In den Vitrinen waren Gegenstände der 60er bis 80er Jahre ausgestellt. Dabei fiel uns besonders die Westware auf, die es nur im Intershop zu kaufen gab. Mit Devisen natürlich. In einem der Räume standen Musikschränke, Radios, Plattenspieler, Fernseher, Tonbandgeräte und einiges mehr, der Nachbarraum widmete sich den populären Rundfunk- und Fernsehschaffenden. Viele sind mir immer noch ein Begriff, wie zum Beispiel Heinz Florian Oertel, der wohl beliebteste Sportreporter der DDR. Passend dazu Plakate und Cover von den Puhdys, Karat und City und, und, und … Wie hatten wir Wessies uns damals gefreut, hatten wir mal eine Original Amiga Schallplatte sozusagen unter der Hand bekommen.

Sandmännchen
das Sandmännchen ist da…

Der Abschnittsbevollmächtigte, das Sandmännchen und Walter Ulbricht bis Erich Honecker

Dabei hatten wir das Büro des Abschnittsbevoll-mächtigten nicht ausreichend gewürdigt. Gut, dass er nur als Puppe auf seinem Stuhl sitzt. Dann kamen wir zum Sandmännchen und das erkennen die Kinder heute noch wieder, denn es hatte nach der Wende das Westsandmännchen verdrängt. Weiter ging es mit Kinderspielzeug. Wie spielten die Kinder damals bis die Mauer fiel. Wir konnten eigentlich nur wenige Unterschiede in der Ausführung feststellen. Auf dem Flur begegneten wir den Portraits der alten SED-Größen von Otto Grothewohl, über Walter Ulbricht bis Erich Honecker. Danach kamen die Trabis und eine Stube der NVA, wo die Waffen alle zertifiziert unbrauchbar*) sind.

*)Hinweis: Die ausgestellten Waffen sind hinter Glas und als Waffe unbrauchbar mit entsprechendem Zertifikat (Angaben von Conny Kaden, 5.7.19).

Klassenraum
Blick in einen Klassenraum der DDR

Und es gab so viel zu sehen, was für eine Sammlung?

Die Schulklasse hatte mit denen in den westdeutschen Klassen der 60er Jahre viel gemeinsam, nur hingen im Westen keine Fahnen und Fotografieren von Politikern an den Wänden. Nicht fehlen durften die Jungen Pioniere und die Freie deutsche Jugend, genauso wie die sportlichen Erfolge der DDR-Athleten. Dann zeigten Räume das alltägliche Leben in Küche, Bad, Wohnzimmer usw., ein Kindergarten wurde mit Puppen dargestellt. Wie wir später erfuhren, wollte der Initiator und Gründer des Museums Conny Kaden ein Stück Leben in der DDR zeigen. Die politische Ebene und die Stasi-Aktivitäten möchte er gerne anderen überlassen, die sich auf diesem Feld besser auskennen. Ich muss ihm zustimmen, denn das sind auch 2 Paar Schuhe und dann sind die 2000 qm Ausstellungsfläche wahrscheinlich immer zu wenig. Er hat jedenfalls mit Hilfe von Unterstützern viel geschaffen und wir Wessies sollten, wenn wir in der Gegend sind, nicht vergessen in seinem Museum einmal vorbei zu schauen.

Zum Abschluss in Pirna gab es Deftiges

Trabant 601
Fast wieder modern: Trabi mit Dachzelt

Für uns ging es dann noch nach Pirna ins historische Zentrum. Nach einem kleinen Spaziergang und Betrachten der Auslagen, wollten wir aber noch essen gehen. Wir überließen der Tochter die Suche (sie wollte es so). So kamen wir mit ihrer Intuition zum Lokal Bettelmönch. Beim Blick in die Speisekarte, konnte einem der Gedanke kommen, dass man hier preislich noch in den 80er Jahren stehen geblieben war. Dazu saßen wir vor dem Lokal in einer Art Laube recht gemütlich. Die Tische und Bänke waren rustikal und das Ambiente gemütlich. Die Bedienung nahm freundlich die Bestellung auf und wir bekamen auch in angemessener Zeit unser Essen. Das war dann nicht ‚Haute Cuisine‘ auf großen Tellern, aber auch nicht karg, dem Bettelmönch angepasst, sondern deftig deutsch. Wem ein deftiges Essen wegen der Kalorien nicht bedenklich erscheint, wird hier gut versorgt zu einem unschlagbar günstigen Preis. Danach ging es zurück ins Hotel. Klar, mussten die Koffer noch fertig gepackt werden. Dann musste nur noch der Abend gemütlich ausklingen und am nächsten Tag die Heimfahrt angetreten werden. Beim Abendessen hörten wir, dass mittlerweile der Pegel der Elbe so weit gefallen war, dass nicht nur die großen Schaufelraddampfer nicht mehr fuhren, sondern der gesamte Schiffsverkehr eingestellt wurde. Übrigens war der Weg zurück nach Köln recht stressfrei und unspektakulär, so dass ich mir hier eine weitere Beschreibung sparen möchte und ergänze meinen Bericht mit einem Exkurs zur Küche in der DDR und ziehe danach das Fazit zu unserer Reise. Zur Information und für einen ersten Eindruck kann der folgende Link ganz hilfreich sein: DDR Museum Pirna.



Exkurs: Die Küche der DDR

(siehe auch den Wikipedia Artikel: Küche der Deutschen Demokratischen Republik)

Die Küche in der DDR baute auf regionalen Rezepten aus der Vorkriegszeit auf. Aufgrund des Mangels an bestimmten Lebensmitteln war auch ein gewisses Improvisationstalent erforderlich. Dennoch gab es einige interessante Entwicklungen, die hier exemplarisch angeführt werden sollen. So brachte die sowjetische Besatzung die Suppe Soljanka mit. Die wurde angepasst und ist noch heute auf den meisten Speisekarten zu finden. Beliebt waren als Fast Food die Bratwurst (Thüringer natürlich), Bockwurst, Wiener Würstchen und die Currywurst. In den 60ern kam das Masthähnchen auf den Tisch, im Osten heißt dies auch heute noch „Broiler“. Ende der 70er Jahre wurden westliche Produkte kopiert, so hieß der Hot Dog Ketwurst, der Hamburger wurde Grilletta genannt und so etwas wie eine Pizza nannte man Krusta.

Aus den verfügbaren Lebensmittel das Beste machen

Spezialitäten der angrenzenden Ostblockstaaten fanden wenig Eingang in die ostdeutschen Küchen. Stattdessen war die Thüringer Rostbratwurst begehrt, Königsberger Klopse, die nur noch Klopse hießen (Königsberg hieß ja nun Kaliningrad), das beliebte Würzfleisch (Ragout aus Schweine- und Hühnerfleisch) hatte ich in Dresden selbst probiert und es hatte mir gut geschmeckt. Gebratene und panierte Jagdwurstscheiben wurden zu Jägerschnitzel und mit Tomatensoße und Nudeln serviert. Was ich bei einem nächsten Besuch mal versuchen möchte ist der Schwedenbecher, der aus Speiseeis mit Vanillegeschmack, Apfelmus, Eierlikör und Schlagsahne besteht.

Vieles hat sich geändert, aber vieles besteht immer noch

Der Geschmack der Speisen hat sich im Laufe der Jahre geändert. So schmeckten viele Hauptgerichte kurz nach der Wende noch sehr nach Butter, mit teilweise unangenehmen Beigeschmack. Heute erlebten wir zwar noch große kalorienreiche Portionen, aber im Angebot waren auch vegetarische und vegane Gerichte zu finden. Zu Fleisch und Pommes oder Bratkartoffeln gab es eigentlich immer Salatbeilagen. Salate waren ebenfalls auf den Speisekarten zu finden und manche Gerichte und Getränke sind zum Teil erst in den letzten Jahren entstanden, wie es die Wessies natürlich auch von zu Hause gewohnt sind. Die Küche in der sächsischen Schweiz und in Tschechien ist traditionell eher deftig. Als Alternative bieten die größeren Orte auch China Restaurants, Pizzerien und Ristorante, wie griechische und türkische Lokale neben einer Vielzahl exotischer Restaurants. Innovative Ideen setzen sich durch und auch die hochpreisige elegante Küche, teilweise kalorienbewusst, kann man finden.



Fazit unserer Reise:

Mit einer Entfernung von 630 km von Köln bis Krippen hatten wir schnell ein lohnendes Reiseziel erreicht. Uns bot die sächsische Schweiz interessante Ausflügen, freundliche und hilfsbereite Menschen und einen angenehmen Wechsel zwischen Natur und urbanem Leben in den größeren Städten. Dennoch kamen mir die meisten Menschen eher unaufgeregt und sehr kommunikativ vor. Findest du etwas nicht oder verstehst du etwas nicht, frage einfach, denn dann wird dir sicher geholfen. Wie gesagt, dass war unser Eindruck in den 3 Wochen in der sächsischen Schweiz. Preislich lagen wir bei Hauptgerichten bei einmal 5,90 € und sonst etwa immer bei 11,90 € im Mittel. Besondere Fisch- und Fleischgerichte konnten schon mal zwischen 15,00 € und 20,00 € kosten. Die extremen Ausreißer nach oben kamen selten vor. An Orten, wie die Bastei bei Rathen waren die Preise entsprechend höher. Ansonsten waren die Preise günstig und wer in Tschechien essen ging, dachte im Schlaraffenland zu sein, denn dort waren Speisen und Getränke nochmal preiswerter. Also was will man mehr, wenn man in herrlicher Landschaft wandern oder sonstigen Freizeitaktivitäten nachgehen kann. Kunst und Kultur ist in erreichbarer, teilweise kurzer Entfernung und nicht ganz unerheblich wird die Reisekasse nicht übermäßig strapaziert. Die sächsische Schweiz hat genug zu bieten, um im Ranking der Urlaubsdestinationen oben mitzuspielen.

Damit ist die Reise zu Ende und ich würde mich über viele positive Kommentare freuen. Natürlich dürfen auch Korrekturvorschläge oder sachliche Kritik geäußert werden.


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