Erste Kreuzfahrt – das erste Mal im Orient
Ein altes Sprichwort sagt: „Wer eine Reise macht, der kann was erzählen.“ Nun schauen wir mal, was mir noch zu unserer Orientreise so einfällt. Ist ja mittlerweile schon was her. Da ist es hilfreich immer ein Tagebuch zu führen.
Wir hatten für 2 Personen die Kabine 7120 auf der Mein Schiff 5 für die Reise Dubai – Oman – Abu Dhabi Dubai – Quatar – Bahrain – Abu Dhabi -Dubai zwischen dem 5.2. – 19.2.2018 gebucht. Dazu hatten wir ein komplettes Ausflugspaket gebucht, um möglichst viele Facetten des betreuten Sightseeings zu erleben.
Die Ausgangssituation und warum ausgerechnet eine Kreuzfahrt?
Ausgehend von einem Angebot in unserer Fernsehzeitung im Hilton Hotel in Sharjah zu wohnen (1 Woche inklusive Flug, Halbpension, Ausflügen usw.) war bei uns plötzlich wieder einmal das Reisefieber ausgebrochen. Erste Recherchen ergaben, dass in Sharjah der Strand nur mit geschlossener Badekleidung zu betreten sei und auch bezüglich der alkoholischen Getränke am Abend alles ein wenig komplizierter sein würde.
Wir hätten für die individuelle Tagesplanung einiges selbst organisieren müssen, wofür uns zunächst die Zeit fehlte und im Vergleich verschiedener Varianten siegte letztendlich die 14 tägige Fahrt mit dem Schiff. Warum?
Zuerst war die Bequemlichkeit ausschlaggebend, weil wir nicht für die verschiedenen Ziele permanent mit dem Wechsel der Unterkunft zu tun haben wollten. Was wir sonst gerne in Kauf nehmen.
Dann waren uns die Visa-Verhältnisse nicht klar, die VAE ist die eine Sache, aber in den Oman muss man für einen Tagesbesuch aus den VAE kommend kein VISA haben, aber für einen längeren Aufenthalt dann doch wieder. Es lässt sich einiges auch an der Grenze regeln, aber an allen Grenzübergängen?
Damit ich mich vor Ort auf das Filmen und Fotografieren konzentrieren kann, habe ich bei unseren Individualreisen (fast) alles vorausgeplant. Das braucht so ein gutes halbes Jahr, wo ich das Meiste nebenbei plane. Die Zeit stand mir diesmal nicht zur Verfügung. Also, was wäre eine Alternative?
Die Wahl fiel auf TUI Cruises „Mein Schiff 5“
Nachdem wir gemeinsam beschlossen hatten, dass wir uns diesmal auf das Abenteuer „Schiffsreise“ einlassen werden, bekam das Unternehmen eine neue Fragestellung: „Können wir Pauschaltourismus und wie groß ist der persönliche Freiraum des Einzelnen“.
Vorauszuschicken ist, dass man nach Dubai am Besten in der Zeit zwischen November und März reist, weil dort wie bei uns Winter ist, aber die Temperaturen dort zwischen 20°C und 30°C liegen. Letztlich war für uns der Februar der favorisierte Monat.
Bezahlbar war eine Woche, aber für uns nicht genug, so dass wir die Reise versuchten auf 14 Tage zu bekommen. Die Wahl war dann nicht schwer. In der angepeilten Zeit fuhr die MSC Splendida und die Mein Schiff 5 von TUI Cruises. Das MSC-Schiff hatte nur eine Woche im Angebot und die Mein Schiff 5 war auch für 2 Wochen buchbar. Im Vergleich der individuellen Kosten gegenüber dem Pauschalangebot der TUI war für die beabsichtigte Bequemlichkeit auf der bevorstehenden Reise ein gewisser Preisvorteil von um die 200 Euro nicht mehr ausschlaggebend für die endgültige Entscheidung.
Die erste Entscheidung war gefallen und zwar: Buchen einer 2-wöchigen Kreuzfahrt über den Link vom Schiffstester Matthias Morr bei Kreuzfahrten.de in der Zeit vom 4.2. bis 19.2.18 auf der Mein Schiff 5.
Trotz „Premium all inclusive“ musste doch noch einiges organisiert werden
Du kannst auch bei all inclusive nicht erwarten, dass jemand mit der Sänfte vorbei kommt und dir die Arbeit abnimmt. Buchen konnten wir:
Bahn zum Flug,
Flug von Frankfurt/M. (FRA) nach Dubai (DBX) und wieder zurück,
Transfer zwischen Flughafen und Schiff
Schiffspassage mit Kabine, Vollpension, Unterhaltung, 24 Stunden Essen und Trinken.
Was noch mehr im Angebot war, haben wir dann nicht genutzt.
Hinzugebucht haben wir: Fast alle sinnvollen Ausflüge.
Selbst organisiert haben wir einen ganzen und 2 halbe Tage in Dubai, mit dem Burj Khalifa und dem Aquarium in der Dubai Mall, sowie einen Tag in Abu Dhabi mit dem Blick aus der 74. Etage von Etihad Tower 2.
Mit dem Schiffstester Matthias Morr in Abu Dhabi
Für einen ganzen Tag waren wir mit Matthias Morr (auf You Tube “Der Schiffstester”) in Abu Dhabi unterwegs. Das war natürlich vorher verabredet und von mir geplant worden.
Mit dem Taxi ging es zunächst zu den Etihad Towers, wo wir wegen des grandiosen Ausblicks vorfuhren. Die Etihad Towers beherbergen eines der Jumeirah Hotels (im Tower II), wo sich in der 74. Etage das Observation Deck 360 befindet. Ab 10 Uhr ist der Zugang über einen speziellen Lift möglich. Vorher haben wir 95 Dirham pro Person bezahlt um überhaupt nach oben zu kommen. Doch die gute Nachricht ist, es werden 55 Dirham auf den Verzehr angerechnet. In unserem bzw. meinem Fall hieß dies: ein Camelchino 35 AED und 1 Käsekuchentörtchen (French Mini Pastry) 40 AED. Zusammen habe ich also 115 Dirham bezahlt. In Euro waren das etwa 26,80 € nur für mich. Irgendwie kam uns der Gedanke an Venedig und die Cafés auf dem Markusplatz. Waren es die Preise? Sicher, aber bei 5 Sternen haben Speisen und Getränke eben einen höheren Preis. Zum Glück gab es keine Musiker, die noch extra kosteten.
Jedenfalls war der Ausblick und der Blick auf das Emirates Palace Hotel grandios. Der andere Blick auf die in schwindelnder Höhe agierenden Arbeiter war englisch ausgedrückt breathtaking. Unser Aufenthalt dauerte etwas über dreißig Minuten und dann ging es mal zu Fuß über den langen Damm auf die vorgelagerte Insel, wo wir das Heritage Village besuchten und zum Mittagessen in die Marina Mall gingen.
Über den Damm ging es wieder zurück und wir kamen so zur Uferpromenade, der Corniche. Hohe Mauern der Hotelstrände bzw. des öffentlichen, kostenpflichtigen Strands versperrten den Blick zunächst auf das Meer und wir waren damit wenig glücklich. So entschiedenen wir uns getrennt weiter zu gehen. Matthias wollte sich ein Fahrrad mieten, der Stand war gleich gegenüber, wir hingegen nahmen uns ein Taxi und fuhren zum nagelneuen Louvre von Abu Dhabi.
Die Architektur und die Ausstellungen beeindruckten uns sehr und waren die 61,00 AED (ca. 14,50 €) pro Person voll und ganz wert. Im Dunkeln ging es mit dem Taxi zurück aufs Schiff. Was aber Matthias so alles widerfuhr kann auf You Tube angesehen werden. Hier der Link zum Schiffstester .
Unsere weiteren selbst geplanten Ausflüge in Dubai
Den nächsten ganzen Tag auf eigene Faust unterwegs, diesmal in Dubai, hatten wir den Zugang zum 124. Stock im Burj Khalifa zusammen mit der Besichtigung des Aquariums in der Dubai Mall einige Wochen vorher Online gekauft. Das waren 380 Dirham für beide (so etwa 47 € pro Person). Vor Ort haben wir dann noch das Taxi bezahlt, so etwa 20 € hin und zurück. Vor Ort und bei TUI Cruises hätten wir in diesem Fall wesentlich mehr bezahlt. Denn der Eintritt in den Unterwasser Zoo kostet fast so viel wie die Fahrt auf den 124. Stock im Burj Khalifa und den Transfer hätten wir auch noch gehabt. So stehen bei uns 55 €/Person gegenüber ca. 67,– € oder bei TUI ohne Aquarium 59,– € / mit Aquarium dann ca. 85,– €. Selber organisieren hilft also zu sparen. Übrigens Stand 12.1.19 werden jetzt 216 AED (ca. 51,15 €) online fällig. Der Ausblick von der 124. und 125. Etage des Burj Kalifas war jedenfalls atemberaubend und von meiner Höhenangst spürte ich absolut nichts. Vielleicht ist die mittlerweile auch nicht mehr vorhanden, denn ich habe wegen der Aussicht mittlerweile viele Türme bestiegen. Das Aquarium wirkt von der Mall aus wesentlich größer als es dann im Inneren ist. Der Tunnel ist natürlich etwas Besonderes, wenn man unter den verschiedenen Rochen, Haien und vielen weiteren Fischen trockenen Fußes und staunend geht. Einige Terrarien und Aquarien gibt es neben ein paar frechen Papageien und netter Urwalddeko ebenso zu bestaunen. Von der Mall ging es dann weiter mit der Metro nach Bur Dubai, wo wir das Fort und das alte Dubai (wieder aufgebaut, nachdem man feststellte, dass Hochhäuser nicht alles sind) besuchten. Gegessen hatten wir in einem Imbiss zu einem recht günstigen Preis.
Am Nachmittag folgte wieder die Metro als Transportmittel und an der Haltestelle zum Burj al Arab stiegen wir aus. Dann ging es zu Fuß durch ein Wohnviertel mit recht ansehnlichen Häusern. Bei uns würde man von Villen sprechen, ob das auch für Dubai gilt, mag ich bezweifeln. Jedenfalls sollte uns der Weg zum Burj al Arab führen, was er auch tat. Doch die Überquerung der breiten Straßen war nicht einfach und der Weg zog sich dermaßen in die Länge, dass wir schnell verstanden, warum hier alles per Auto erledigt wird. Die Uferpromenade war aber von Hotelkomplexen zugebaut, so dass wir nach dem fast einstündigen Fußmarsch noch einiges an Strecke durch die Sucherei nach einem geeigneten Zugang verbrauchten. Unser Marsch zum Burj al Arab endete dann aber an einem Tor mit Wachposten, wo wir so einfach nicht vorbei kamen. Es war auch nicht der geeignete Ort, um Aufnahmen von diesem Gebäude zu bekommen. So kam uns der Zufall zur Hilfe. Drei russische Touristen kreuzten unseren Weg und wir folgten ihnen einfach durch eines der Jumeirah Hotels bis zum Poolbereich mit anschließender Liegewiese und Strand. Hier hatte man einen herrlichen Blick auf das uns nun direkt gegenüberliegende Luxushotel und fotografieren bzw. filmen ging auch.
Kurz darauf versuchten wir noch weitere interessante Punkte anzusteuern, aber eine Außenministerkonferenz sorgte für einige Absperrungen vor dem anderen Jumeirah Hotel, was uns aber nicht davon abhielt mitten durch die Delegationen unseren Weg zu einer naheliegenden Bushaltestelle zu gehen. Diesmal ging es nämlich mit dem Bus zur Metro und dann mit dieser und einem Taxi zurück zum Schiff. Mittlerweile war es nach 20 Uhr.
Am Nachmittag mal schnell etwas von Dubai sehen
Auch bei unserem Versuch am vorletzten Tag, einerseits unser Schiff zu verlassen und andererseits alles nur mit Kreditkarte zu bezahlen, erlebten wir so einiges Überraschende. Vom Schiff zu den Taxis zu gelangen, war nicht sehr problematisch. Als wir nach einem Taxi fragten, wo wir mit Kreditkarte bezahlen können, war sofort jemand bereit uns zu fahren. Eigentlich war das schon verdächtig und die schwarze Limousine machte uns erst recht stutzig, dennoch stiegen wir ein. Wie sollen wir die Preise vergleichen, wenn wir nicht mal alles ausprobieren. Wir fuhren nämlich nicht mit einem normalen Taxi, sondern mit einem VIP Fahrservice. Zum Schluss kosteten uns 30 km 134,50 AED. In Euro waren das etwa 31 €. In Köln zahle ich für die halbe Strecke (vom Kölner Hauptbahnhof nach Hause) je nach Verkehrslage 23 bis 25 €. War also preiswert und das trotz VIP Taxi.
Die Monorail von Gateway zum Hotel Atlantis konnte mit Kreditkarte nur für die Hinfahrt am Automaten gekauft werden. Am Schalter gab es die Hin- und Rückfahrt. Leider nur in bar. Wo ist nun der nächste ATM (Geldautomat)? Wir fragten am Ticketschalter und folgten der Beschreibung. Aber erst nach einigen Korrekturen unserer Route fanden wir unser Ziel. Zum Glück gab’s Geld. Der Spaß kostete dann auch wieder mehr als angenommen. Gemeint ist das zeitlich, denn wir verbrauchten vielleicht 20 bis 30 Minuten für den kleinen Umweg. Der Fahrpreis lag bei den uns bekannten 60 AED. Wieder zurück wollten wir zur Mall oft he Emirates. Da zwischen dort und uns einiges an Straße zu überwinden war, wählten wir die sichere Variante und ließen uns fahren. es war wieder kein Taxi, sondern ein privater Service, der eine neue Variante bot. Statt einem Taxameter anzustellen, füllte er ein Formular aus und rechnete bei uns pauschal 80 AED ab. Ich fragte, ob jede Strecke 80 AED kostet und er erklärte, dass es bis zur Dubai Mall dann 200 AED wären. das haben wir nicht gemacht, da wir mittlerweile bessere Alternativen kannten. Eine dieser Alternativen ist die Metro, die zwischen beiden Malls eine gute Verbindung bietet. Die Fahrt in der parfümierten und klimatisierten 1. Klasse kostete 8,00 AED (ca. 1,88 €), der normale Tarif beträgt pro Person 3,00 AED (ca. 0,75 €). In der Mall setzten wir uns in ein Lokal tranken einen ganz normalen Cappuccino und hatten den besten Blick auf die Indoor Skianlage.
Mein Fazit nach den 2 Wochen betreutes Reisen im Orient
Das Schiff war groß (295 m lang, ca. 2700 Passagiere = ausgebucht ) und angenehm. Für uns sogenannte Individualisten war es ok. Das Personal war gut und freundlich. Die Reise hat Spaß gemacht. Das Reiseziel Orient bzw. die meisten der besuchten Orte erschienen uns anfänglich recht amerikanisch geprägt. Zum Glück hatten wir während unserer Landgänge genügend Gelegenheit auch die alten Souks und Gassen kennen zu lernen. Auch auf den Ausflügen in die Berge und in die Wüste konnten wir das Flair des Nahen Ostens spüren. Auf dem Dubai Creek transportieren die alten Boote, Abras genannt, die Menschen wie eh und je vom einen Ufer zum anderen. Wir mieteten uns eines dieser Boote für eine kleine individuelle Rundfahrt, das hatte dann auch etwas Exotisches.
Zum guten Schluss sei dem in dieser Region unerfahrenen Reisenden die Kreuzfahrt als eine mögliche Alternative empfohlen, auch wenn es etwas teurer als die vermeintlichen billigen Pauschalreisen wird.
Hinweis: Preisangaben entsprechen dem Stand von Februar 2018.
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