Unsere Orientreise ist mittlerweile in 2 Teilen (erste und zweite Woche) für Vorträge verfügbar. Dazu gibt es eine 90 Minuten und eine 68 Minuten Version. Bei Interesse an einem Vortrag einfach bei mir melden.

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

Reisebericht Malta 1

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Parlament Malta
Das Parlament von Malta
Teil 1: 23. März 2016

Meine größte Sorge war das frühe Aufstehen vor dem Flug nach Malta. Doch das klappte erstaunlich gut und zudem war das Taxi startklar vor der Haustür. Früh zu fliegen hat den Vorteil, dass auf den Straßen noch nicht viele Menschen unterwegs sind und die Taxen natürlich besonders schnell das angegebene Ziel erreichen.

Am Bahnhof Köln – Messe/Deutz hatten wir fast noch mehr Zeit als geplant. Morgens um 6 Uhr herrscht hier schon richtig Leben. Wir hatten uns noch die Verpflegung für die Zugfahrt geholt und ich musste natürlich einen großen Cappuccino haben. Nach 20 Metern belehrte mich das Schicksal, dass man diese Pappbecher mit heißem Kaffee nicht transportieren kann. Irgendwann ploppte dieser zusammen, ich verbrannte mir die Hand und bekleckerte den Bahnhofsboden. Letztendlich habe ich noch ein paar Schluck getrunken und den Becher dann entsorgt. Der ICE nach München über Frankfurt kam dann mit 5 Minuten Verspätung aus Dortmund. Im ersten Wagen waren alle Sitze besetzt oder reserviert, im nächsten fanden wir  aber Sitzplätze an einem Tisch. Also Brötchen raus und den Kaffee bestellte ich nun doch bei der Bahn. Der Preisunterschied von vielleicht einem Euro ist es nicht Wert den Kaffee vorab zu kaufen. Mache ich so nicht noch einmal.

Der Zug fuhr wie gewohnt und schnell, bis er plötzlich anhielt. Uns erklärte der Lokführer kurz darauf, dass an diesem Streckenabschnitt (so etwa in der Gegend von Siegburg) der Verkehr nur eingleisig verläuft und jetzt erst einmal entgegenkommende Züge Vorfahrt hätten. Daraus resultierte eine Verspätung von 40 Minuten und bei uns stieg natürlich die Nervosität. Aus 2 Stunden und 7 Minuten Zeit bis zum Abflug waren nun unter 90 Minuten geworden. In Frankfurt hatten wir noch 35 Minuten Verspätung. Nun wird mir das wohl keiner glauben, aber nach keinen 30 Minuten standen wir vor den Gepäckautomaten und waren unsere Koffer los. Weiter zur Sicherheitskontrolle und wir fragten uns, wie man dort wohl auf den gestrigen Anschlag in Brüssel reagieren wird. Doch es folgte eine Überraschung. Nett und freundlich waren die Damen und Herren von der Security bzw. Zoll. Sogar Schokoladenhäschen gab man uns mit auf den Weg und Zeit für einen kurzen Plausch hatten wir auch noch. Vom ICE bis zum Gate hatten wir nun weniger als 1 Stunde gebraucht. Super, so sind Abflüge von Frankfurt so quasi wie vom Bahnhof in Köln. Das hatte ja schon mal wer aus Bayern gesagt, nur über München.

Mit dem Flug war soweit alles in Ordnung, nur dass uns das Bordpersonal etwas nervös vorkam und der Pilot sich erst gar nicht meldete. Man sprach von Turbulenzen und wir sollten die ganze Zeit angeschnallt bleiben. Was mit Turbulenzen gemeint war, merkten wir bereits im Landeanflug und bei der Landung selbst, wo der linke Flügel sich gefährlich in Richtung Boden senkte. Als die Maschine stand, gab‘ s Beifall. Ungewöhnlich für einen Linienflug, aber verständlich aufgrund der Erleichterung aller an Bord, Passagiere und Crew gleichermaßen.

Malta empfing uns stürmisch, was auch die wackelige Landung erklärte. Wir holten unseren Mietwagen bei AVIS ab und mussten nur noch etwas warten. Ein LKW versperrte uns den Weg und als alle neuen Mietwagen entladen waren, konnten wir endlich zu unserem Apartment fahren. Mit dem Peugeot 208 hatte ich mehr Schwierigkeiten als mit dem Linksverkehr in Malta. Aber auch diese Hürde nahmen wir und fanden den Zugang zur Wohnung wie verabredet. Unsere erste Wohnung bei Airbnb. Sehr geräumig, wenn auch karg möbliert. Doch für unsere Zwecke absolut perfekt. Wären da nicht immer diese 75 Stufen rauf und runter.

Dann ging ich alleine nach Valletta. Nur ein paar Minuten später war ich dort, denn unsere Unterkunft in Floriana hatte ich nach der günstigen Lage ausgesucht und die war wirklich hervorragend. Zuerst machte ich einen Schlenker runter zum neuen Kreuzfahrtterminal. Unten an der Waterfront haben sich viele nette Lokale etabliert, wo auch abends schon mal richtig was los ist. Dann bin ich direkt wieder hoch nach Valletta und wieder traf ich auf eine Erneuerung. Das alte City Gate war verschwunden, dafür war die Brücke erneuert und eine weite moderne, künstlerisch gestaltete Öffnung war an die Stelle des alten Tors getreten. Dahinter erhebt sich direkt ein monumentaler Bau aus dem für Malta typischen Stein. Ich erfuhr von einem Polizisten, dass es das neue Parlamentsgebäude von Malta ist. Davor war der Platz abgesperrt. Malta war in Trauer, denn der Erzbischof war gerade gestorben und heute war die Trauerfeier. So fotografierte und filmte ich weiter bis zum Großmeister Palast. An der Eingangskontrolle prüfte man meine Fotografiererlaubnis und gab mir dann den Rat erst die Staatsräume zu besichtigen, weil diese früher schließen würden. In den Fluren finde ich die Marmorböden mit den eingelassenen Wappen der einzelnen Landsmannschaften der Ritter immer wieder beeindruckend. In den Sälen fallen sofort die großen Wandgemälde ins Auge, die sich überwiegend der großen Belagerung durch die Türken widmen. Die Belagerung, The Great Siege, ist ein wichtiges Ereignis für die Malteser und besonders der tapfere Kampf der Ritter. Mit welchen Waffen diese kämpften kann danach in der Armoury, der Waffenkammer, besichtigt werden. Ein Besuch im Großmeisterpalast ist immer wieder lohnenswert.

Nun musste ich aber noch Lebensmittel besorgen und wollte eigentlich in das archäologische Museum. Die Uhr zeigte 17 Uhr und ich ging davon aus, dass das Museum nun auch bereits geschlossen hatte. Doch es hatte bis 18 Uhr auf, welch ein Glück. Hier gab es wieder die gleiche Prozedur mit meiner Fotografiererlaubnis und ich hatte dann noch 40 Minuten, die mir aber vollständig reichten, weil ich das Museum bereits kannte und es auch nicht übermäßig groß ist. Hier stehen Fundstücke aus den Ausgrabungen, die sehr alt und interessant sind. Das bedeutete für mich 7000 Jahre maltesische Geschichte im Schnelldurchlauf. Wieder auf der Straße bekam ich noch den Rest des Trauermarsches mit und nutzte die Zeit, um Arthur unseren Vermieter telefonisch zu erreichen. Wir besprachen das Wesentliche und auf meine Frage nach einer guten Einkaufsmöglichkeit, schlug er den Wembley Store vor. Als ich ihm sagte, dass dies gut passen würde, weil ich gerade davor stand, musste er mal herzlich lachen. Ich erledigte den Einkauf und nahm das Nötigste mit. Der Laden ist schön mit alten Regalen ausgestattet und entspricht so gar nicht unseren deutschen Vorstellungen. Eher erinnerte mich dieses Mini-Kaufhaus über drei Etagen an einen alten Tante Emma Laden.

Am Tritonenbrunnen vorbei ging ich zu unserem Apartment zurück. Dann noch 75 Stufen und ich war oben. Claudia hatte sich mittlerweile ausgeruht, aber die Erkältung schien bei ihr doch stark in den Knochen zu stecken. Schnell verstauten wir den Einkauf in den Kühlschrank und gingen dann zu den Lokalen an der Waterfront. Im Außenbereich des ‚Browns‘ ließen wir uns nieder. Hier saßen wir unter einem Zeltdach, die Luft war lau. Der Wind hatte sich etwas gelegt und das Essen im Freien war ein wirklich gelungener Tagesabschluss.

Wie es weiter geht? Im nächsten Beitrag beschreibe ich was wir am 2. Tag erlebten. Also neugierig bleiben oder diesen Link benutzen Reisebericht Malta 2.

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