Wozu haben wir unseren Kompanja namens “Zölli” wohl gekauft? Wir wollen natürlich damit auf Reisen gehen. So war es nur eine Frage der Zeit, bis es los ging. Die Pandemie bescherte uns zunächst ein wenig Stillstand. Doch Ende Juni fuhren wir für 9 Tage ins Sauerland. Das ist zwar nicht die große weite Welt, also keine 100 km von Köln entfernt, aber immerhin gab es uns doch ein wenig das Freiheitsgefühl, dass wir suchten.


Unser Ziel: Campingplatz Biggesee Camping (Attendorn)
Um nicht gleich mit dem Freistehen und der autarken Versorgung zu beginnen, hatten wir uns für den Campingplatz Biggesee Camping entschieden.
Hier der Link zum Campingplatz Biggesee Camping:
Während der Fahrt hatten wir kurzzeitig einen Stau. Wir erreichten den Campingplatz Biggesee Camping in der Waldenburger Bucht trotzdem punkt 18:00 Uhr. Sozusagen auf den letzten Drücker, denn die Rezeption schließt genau dann. Wir hatten aber schon während der Fahrt gemeldet, dass wir eventuell etwas später kommen werden.
Den Stellplatz 10 fanden wir schnell, nur das Zelt aufzubauen gestaltete sich etwas schwieriger. Wir genossen jedenfalls das erste Abendessen in unserem temporären neuen Heim
Am nächsten Morgen
Nach dem Aufstehen war die erste Frage: “Wie hast du geschlafen?” Wir waren nicht zufrieden, aber das lag eher am Einschlafen. Denn das Bett im Fahrzeug ist hervorragend, was uns aber erst in den folgenden Tagen so richtig bewusst werden sollte. Für meine 1,86 m bestand das größte Problem darin, dass ich bei hochgeklapptem Aufstelldach, aber heruntergelassenem Bett, mich nur gebückt im Inneren bewegen konnte. Gut, wir waren zu dritt unterwegs, denn bei zwei Personen hat man eine wunderbare Stehhöhe. Vorausgesetzt man lässt das Bett im Aufstelldach oben. Insofern ist es günstig, wenn man viele Tätigkeiten außerhalb des Fahrzeugs verrichten kann. Da kam das Zelt von Obelink ins Spiel. Es erweiterte wahrhaft unsere Möglichkeiten und war Küche, Wohnzimmer, Arbeitszimmer und auch Umkleide in Einem. Unser “Zölli” war in der Folge nur noch unser fahrbares Schlafzimmer.
Der Stellplatz war nicht ganz eben, aber schön auf einer Wiese und mit Bäumen im Hintergrund. Bis zum Waschhaus waren es gute 50 m und da es den Berg hinauf ging, war es auch gleich ein wenig Sport. Das Haus selbst hatte äußerlich hier und da Verschleißerscheinungen. Das war aber auch der einzige, feststellbare Makel. Ansonsten war alles sehr ordentlich und sauber. Mit einem kleinen Umweg kann man dann im Rezeptionsgebäude auch gleich die Brötchen abholen, die man am Vortag bis 16 Uhr bestellen sollte.


Die ersten Erkundungen
Die Umgebung ist recht hügelig und es geht recht ordentlich rauf und runter. Das konnten wir bereits merken als wir zum See nach unten gingen. Hier fanden wir die Badestelle mit Liegewiese und Sandstrand. In dem Bistro/Café kann man kleine Speisen, Eis und Getränke bekommen. Wegen Corona war die Versorgung etwas eingeschränkt und wer vor Ort sitzen wollte musste einen Vordruck ausfüllen. Sowohl das Sonnenbad oder das Bad im See sind kostenlos. Bedenken muss man nur, dass es an dieser Stelle keine Badeaufsicht gibt. Die DLRG hat zwar einen Raum im oberhalb stehenden Gebäude, soll aber nicht immer vor Ort sein.
Da wir auf der Suche nach einem Restaurant waren und nicht nur eine Kleinigkeit essen wollten, mussten wir wieder den Berg hoch und in die andere Richtung runter zu dem dort vorhandenen Restaurant gehen. Das hatte leider geschlossen und wir gingen zurück zum Campingplatz. Dabei fiel uns ein Imbiss nahe dem Eingang des Campingplatzes auf. Also gab es Schnitzel und Pommes Frites.
Am nächsten Tag waren wir nochmal dort, weil die Imbissbude von Griechen bewirtschaftet wurde und wir so ein wenig griechisches Feeling im Sauerland erleben konnten. Nach dem Essen stiegen wir den gegenüberliegenden Berg zum Bigge Blick hoch. Die etwas Schweiß treibende Angelegenheit wurde oben dann durch den herrlichen Blick über den Biggesee belohnt. Man kann kaum in Worte fassen, welche Glücksgefühle der weite Blick auslösen kann. Die Hütte des Sauerländischen Gebirgsvereins hat nur an wenigen Tagen im Monat geöffnet und an diesem Tag war das nicht der Fall.
Es ging den steilen Weg wieder nach unten und weil noch Zeit war, gingen wir weiter zum Waldkapellchen und nahmen den zweiten Aufstieg, der aber etwas moderater war, zur Waldenburg hinauf. Auch hier gab es einen weiten Blick, aber nur über den Teil des Biggesees, der in der Waldenburger Bucht liegt. Auf einer Infotafel erhält der Wanderer ein wissenswerte Daten über die Waldenburg und ihre ehemaligen Bewohner.
Schaut euch das Video “Mit dem Zölli am Biggesee Teil #003 – Biggesee Camping,
Waldkapelle und Burgruine”)dazu an:
Hier könnt ihr das passende Video finden:
Wir erkunden Attendorn
Am nächsten Tag wollten wir die Atta-Höhle in Attendorn besichtigen. Etwas ungläubig waren wir schon, ob sie wirklich für uns Höhlenbegeisterte zugänglich war. Der Weg war nicht weit und wir stellten unseren “Zölli” auf dem großen Parkplatz der Atta-Höhle ab. Es ging über die Straße eine Rampe nach oben, wo sich die Kasse, das Souvenirgeschäft und ein Restaurant befinden. Die Höhle war geöffnet und es fanden Touren für kleine Gruppen statt. Die Gruppengröße von nicht mehr als 10 Personen war kein Problem, da auch nicht so viele Interessenten vor Ort waren. Das Problem mit dem Filmen und/oder Fotografieren war ein größeres. Nachdem ich an der Kasse gefragt hatte, wurde ich zur Touristeninformation geschickt. Dort wurde mir eindrücklich mitgeteilt, dass der Besitzer keinerlei Fotografier- oder Filmerlaubnis erteilen würde. Das hatte ich bis dahin in Höhlen kaum erlebt.

Die Tour durch die Höhle war dennoch sehr lohnend, weil es mehr zu sehen gab als die bekannten Stalagmiten und Stalaktiten. Es war dann auch eine kleine Wanderung mit vielen Treppen nach unten und wieder hoch, mit Abzweigungen und den üblichen Erläuterungen zu den Gesteinsformationen. Immer etwas Besonderes sind die Figuren aus Tropfsteinen, die mit irgendwas oder jemanden eine Ähnlichkeit haben. Natürlich sieht jeder auch noch seine eigenen Bilder bei der Betrachtung der verschiedenen Tropfsteine. Es war aber deutlich zu erkennen, dass es sich hierbei für Deutschland schon um ein besonderes Exemplar einer Höhle handelte. Die Führung war sehr angenehm und hatte etwa eine dreiviertel Stunde gedauert (oder war es sogar eine Stunde?). Jedenfalls verging die Zeit wie im Fluge. Wir bezahlten unsere Parkgebühren an der Kasse und nahmen noch zwei Stück Atta-Käse mit.
Nach dem üppigen Essen im Restaurant / Café Himmelreich (liegt unmittelbar neben der Höhle), steuerten wir Attendorn an. Ein paar schöne Einfamilienhäuser lagen am Weg. Dann fanden wir eine Tafel, die uns auf den Milchweg aufmerksam machte. Dabei waren an einem Rundwanderweg 6 Tafeln aufgestellt, die Interessantes zum Weg und zum Thema Milch enthielten. Im Kern hat Attendorn eine Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften, so dass hier ein Bummel durch den Ort empfehlenswert ist. In der Touristeninformation wurde ich mit so viel Material versorgt, dass ein Wiederkommen sichergestellt war. Außerdem war man dort sehr freundlich, was wir auch bei anderen Sauerländern in den kommenden Tagen noch öfters feststellen konnten. Natürlich warf ich einen Blick in den Sauerländer Dom und wir konnten erfahren, warum Attendorn sich Hansestadt nennen darf. Aber das kann man auch bei Wikipedia nachlesen.
Hierzu könnt ihr das Video “Zölli on tour – Attendorn, gemütliches Kleinstadtflair und Atta-Höhle”) anschauen.
Hier könnt ihr das passende Video finden:
In den kommenden Tagen ging es zu etwas entfernteren Zielen im Sauerland, aber das werde ich im nächsten Blog berichten.
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